Rübenkopfälchen

Ditylenchus dipsaci

Symptome

Foto: Rübenabteilung Offenau
Schorfige, braune bis schwarze Flecken und Risse, die tief in das Rübengewebe reichen.

Foto: Zuckerfabrik Jülich
Bei hoher Feuchtigkeit zeigen sich am Rübenkopf befallener Rüben weiße Pusteln.

Befallszeitpunkt und Übertragung

Auftreten erster Symptome: Missbildungen (Kräuselungen und Verdrehungen, Blasige Verdickung) der (Herz-)Blätter an jungen Zuckerrübenpflanzen; die Symptome ähneln einem Wuchsstoffschaden.
Weitere Ausbreitung: Ab Ende August bilden sich in der Kopfregion der Rübe Risse bzw. schorfartige, später schwarz verfärbende Schadstellen. Die Risse reichen tief in die Rüben. Durch Sekundärparasiten kann die Rübe in Fäulnis übergehen. Bei hoher Feuchtigkeit zeigen sich weiße Pusteln am Kopfbereich der Rübe. Ditylenchus wird häufig erst kurz vor oder bei der Ernte festgestellt, da Blätter nicht geschädigt sind. Selbst bei Trockenheit kaum Welke-Erscheinungen.

 

Sekundäre Fäulen durch Rübenkopfälchen (Foto: ARGE Franken)

 

Foto: ARGE Franken

 

Bedeutung

Befallsfördernde Faktoren sind relaltiv niedrige Temperaturen im Mai und Juni sowie eine gute Durchlüftung des Krumenbereichs. Schon bei Bodentemperaturen zwischen 1 °C und 5 °C beginnt die Aktivität dieses Nematoden. Optimal sind 15 °C.
Ditylenchus kann bei verstärktem Auftreten Ertragsverluste von 20 t/ha hervorrufen sowie zu einer Reduzierung des Zuckergehaltes von 1,5 % führen. Weiterhin kann ein Befall Ernteerschwernis verursachen.

Maßnahmen zur Schadensminderung

Eine direkte chemische Bekämpfung ist derzeit nicht möglich. Vorbeugende pflanzenbauliche Maßnahmen sind:

  • Einhalten einer mindestens 4-jährigen Rübenfruchtfolge unter Vermeidung eines zwischenzeitlichen Anbaus anderer Wirtspflanzen.
  • Gezielte Bekämpfung der Wirtspflanzen unter den Unkräutern (Windhalm, Vogelmiere, Franzosenkraut, Knöterich).
  • Strukturfördernde Bodenbearbeitung, ausgeglichene Nährstoffversorgung, gute Kalkversorgung.
  • Zu frühe Saat vermeiden, jedoch auch nicht zu spät drillen.
  • Möglichst frühe Rodung befallener Flächen.
  • Nur kurze oder keine Feldrandlagerung, da Fäule in Miete weiter fortschreitet.

Achtung: Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, daß einige Zuckerrüben-Sorten mit Rhizoctoniatoleranz auch eine gewisse Toleranz gegenüber Befall mit Ditylenchus aufweisen.

Die aktuellen Sortenleistungen dieser Sorten finden Sie hier.