Stoppelbearbeitung

Der Grundstein für einen erfolgreichen Rübenanbau wird bereits bei der Ernte der Vorfrucht gelegt. Beim Getreidedrusch ist besonders bei einer beabsichtigten Mulchsaat auf kurze Stoppel, kurz gehäckseltes und exakt auf die gesamte Arbeitsbreite des Mähdreschers verteiltes Stroh zu achten.
Die erste Stoppelbearbeitung sollte sich an den drei „F“ orientieren:
Flach: Ganzflächige, flache Bearbeitung nur so tief wie nötig, da in der obersten Bodenschicht die höchste mikrobiologische Aktivität vorliegt. Das Verrotten der Ernterückstände der Vorfrucht wird dadurch begünstigt.
Fein: Grobe Kluten unbedingt vermeiden um Unkräuter und Ausfallgetreide rasch zum Keimen zu bringen.
Fest: Optimale Rückverfestigung stellt Kapillarität des Bodens wieder her.
Optimal ist es die Schattengare und Restfeuchte des Bodens auszunutzen und in möglichst kurzem Zeitabstand nach der Ernte die erste Bodenbearbeitung durchzuführen. Sind Schadverdichtungen vorhanden, können diese im Sommer mit einem geeigneten Tiefenlockerer behoben werden. Hierbei ist neben der genauen Überprüfung des Lockerungsbedarfs unbedingt darauf zu achten, dass der Boden absolut trocken ist. Jeder stärkere Eingriff in das Bodengefüge erhöht die Anfälligkeit des Ackerbodens gegenüber Wasser- und Winderosion. Soll auf den Pflug zur Grundbodenbearbeitung verzichtet werden, müssen die oben genannten Anforderungen optimal erfüllt sein. Zapfwellengetriebene Geräte sind aufgrund mangelnder Schlagkraft und zu hoher Kosten nicht für die Stoppelbearbeitung geeignet.

Geräte zur Stoppelbearbeitung

Rotorstriegel und Schwerstriegel

Diese Geräte eignen sich besonders für die flache (2 – 5 cm) Bodenbearbeitung und die Nachverteilung von Stroh. Von Vorteil ist die hohe Arbeitsgeschwindigkeit (bis 15 km/h) und der geringe Zugkraftbedarf (10 PS/m). Nachteilig ist der hohe Verschleiß beim Rotorstriegel und der begrenzte Einsatz auf trockenen und verhärteten Böden.

Stroh-Striegel

Zinkenrotor

Einfaches Gerät zur flachen Bearbeitung und Saatbettbereitung mit zwei ineinanderlaufenden Rotorwalzen, das eine Arbeitstiefe von 4 – 10 cm ermöglicht. Die Fahrgeschwindigkeit beträgt bis zu 12 km/h bei einem mittleren Kraftbedarf von 30 PS/m.

Spatenrollegge

Gefederte Messerwellen dringen auch in ausgetrockneten Boden ein und erzielen bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten (8 – 14 km/h) ein gutes Arbeitsergebnis. Der Kraftbedarf liegt bei 30 PS/m.
Nachteilig ist der hohe Verschleiß des Gerätes.

Spatenrollegge

Kurzgrubber

Preiswerte und robuste Maschine, die meist in 2-balkiger Ausführung als Anbaugerät angeboten wird. Eine ausreichende Einmischung von Ernterückständen und Einebnung findet erst ab einer Arbeitstiefe von größer 10 cm statt. Kurzgrubber sind eher für tiefere Bearbeitung geeignet, wobei zu beachten ist, dass bei der Verwendung von Flügelscharen der Kraftbedarf bei tieferer Bearbeitung enorm ansteigt. Nachteilig ist auch der grobe Bodenaufbruch der Flügelschare. Der Kraftbedarf liegt bei 40 PS/m bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 8 – 10 km/h.

Kurzgrubber

Scheibenegge

Eignen sich für die flache und tiefere Stoppelbearbeitung und sind hervorragend für die Einarbeitung großer Mengen von Ernterückständen geeignet. An Bauarten sind die V- und die etwas leicht zügigere X-Form (schwierigere Maschineneinstellung)auf dem Markt. In den vergangenen Jahren haben sich auch so genannte Kurzscheibeneggen für die ausschließlich flache und intensiv mischende Stoppelbearbeitung und Saatbettbereitung etabliert. Der Kraftbedarf liegt bei 35 PS/m bei möglichen Arbeitsgeschwindigkeiten von 8 – 12 km/h.

Scheibenegge

Kombigeräte

Neben den oben genannten Maschinen gibt es eine große Anzahl mehrbalkiger Grubber und Grubber/Scheibeneggen Kombinationen. Diese Geräte erzielen durch die mehrbalkige lange Bauweise einen hervorragenden Mischeffekt bei flacher Bearbeitung und sind durch den Anbau verschiedener Schare auch für die tiefere Bodenbearbeitung geeignet. Generell kann gesagt werden, dass bei einer tieferen Bearbeitung schmalere Schare zum Einsatz kommen sollten. Zum einen werden so grobe Kluten vermieden und zum anderen ein überproportionaler Anstieg des Zugkraftbedarfs vermieden. Das Einsatzspektrum dieser Maschinen ist breit gefächert, jedoch wird der Einsatz dieser Geräte in kupiertem Gelände durch die Länge begrenzt. Nachteilig ist neben den hohen Anschaffungskosten auch der hohe Kraftbedarf von 50 PS/m.

Mehrbalkiger Grubber