Wiederkäuer-Fütterung

Der „Turbo“ für jede Futterration

Pressschnitzel-Silierung –>

Pressschnitzel
  • besitzen beste ernährungsphysiologische Eigenschaften – besonders für Hochleistungskühe
  • haben eine hohe Energiekonzentration
    • sind ein schmackhaftes Futtermittel mit sehr hoher Verdaulichkeit
    • bieten eine konstante Energiefreisetzung aus den fermentierten Kohlenhydraten
  • bieten attraktive Bezugskosten im Vergleich zu anderen Futtermitteln
  • eignen sich hervorragend für den Einsatz in Mischrationen

Fütterungshinweise:

  • nehmen Sie die Futterumstellung langsam vor, indem Sie die vorgelegte Pressschnitzelmenge langsam steigern
  • berechnen Sie Ihre Futterration sorgfältig
  • achten Sie auf einen ausreichenden Mineralstoffausgleich
  • legen Sie die Pressschnitzel nicht in den leeren Futtertrog vor

Milchkühe

(Foto: Südzucker AG)

Pressschnitzel können in Abhängigkeit von der Gestaltung der Gesamtration bis etwa 5 kg Trockenmasse je Kuh und Tag (20 bis 30 % der Ration) eingesetzt werden. Prinzipiell sind diese Einsatzmengen sogar noch zu steigern. Aktuelle Fütterungsversuche zeigten, dass Tagesmengen von etwa 20 kg Pressschnitzeln in der Fütterung von Hochleistungskühen optimal einzusetzen sind.

 

Beispielsrationen für 35 kg Milch/Tag (bei 650 kg Lebendmasse, 4 % Milchfett, 3,6 % Milcheiweiß):

Futtermittelkg Frischmasse je Kuh & Tag
Grundration
Pressschnitzel0101525
Maissilage (35 % TM)23232110
Grassilage (35 % TM)15121118
MJ NEL je kg TM in der Grundration6,26,66,76,9
Energie- und Proteinausgleich
Sojaextraktionsschrot1,01,51,51,0
Rapsextraktionsschrot1,51,52,52,5
Weizen1,03,02,0
Milchleistungsfutter 18/37,54,01,01,5
Gesamtration
kg TM-Aufnahme22,021,521,621,5
MJ NEL je kg TM6,87,17,27,2
  • Mit zunehmenden Anteilen an Pressschnitzeln in der Ration steigt die Energiekonzentration deutlich an. Zusätzlich ist die Ration mit 25 kg Pressschnitzelsilage deutlich preiswerter als diejenige ohne. Weiterhin liegen pansenphysiologische Vorteile in der deutlichen Reduktion der Anteile des Milchleistungsfutters.
  • Pressschnitzel fügen sich als feuchte Komponente besonders gut in Mischrationen ein. Optimal sind in Totalen Mischrationen (TMR) Trockenmassegehalte von 45 bis 55 %. Diese Werte werden in der Praxis aber oft überschritten, zumal die mittleren Trockenmassegehalte in den Grundfuttersilagen in den letzten Jahren eher ansteigen.
  • Pressschnitzel werden trotz ausgeschöpfter Futteraufnahmekapazität noch zusätzlich gefressen, hier wirkt der so genannte „Kompottfaktor“.
  • Pressschnitzel sind insbesondere zu Mais betonten Rationen eine ideale Ergänzung. In der praktischen Fütterung ergeben sich hier oft Probleme mit subklinischen Azidosen. Die Rationsergänzung mit Pressschnitzeln stabilisiert hier die Fermentation im Pansen.

Rindermast

(Foto: Südzucker AG)
  • können bis zu 50 % der täglichen Ration, d.h. bis maximal ca. 5,5 kg Trockenmasse eingesetzt werden (entspricht ca. 0,9 kg Trockenmasse je 100 kg Lebendmasse).
  • erhöhen die Energieaufnahme aus dem Grundfutter und
  • reduzieren den Kraftfuttereinsatz.

Beispielsrationen für Mastrinder (450 kg Lebendmasse, ca. 1.100 g tägl. Zunahme):

Futtermittelkg Frischmasse je Tier & Tag
Pressschnitzel01016
Maissilage (35 % TM)201612
Sojaextraktionsschrot0,50,60,6
Kraftfutter 20/21,000
kg TM-Aufnahme8,38,38,3
MJ ME je kg TM11,011,211,4
Kosten je kg Lebendmassezuwachs (relativ):
1007670

Bei vergleichbarer Leistung lassen sich die Kosten je kg Lebendmassezunahme beim Einsatz von Pressschnitzel deutlich reduzieren. Die Beispiele in oben stehender Tabelle zeigen das sehr anschaulich. Im Vergleich zu einer typischen, Mais basierten Mastration lassen sich die Kosten bei der Verfütterung von Pressschnitzeln um bis zu 30 % reduzieren. Diese Kostenreduzierung wird durch den Anstieg der Energiekonzentration der Ration sowie insbesondere durch die Rück- bzw. den vollständigen Ersatz der Maissilage erreicht. Pressschnitzel sind deutlich preisgünstiger als Maissilage.

Pressschnitzel können in der Rindermast ad libitum angeboten werden, wobei nur noch geringe Ergänzungen mit Rau- und Kraftfutter (insbesondere zum Eiweißausgleich) erforderlich sind.

In allen Rationen ist aber auf eine ausreichende Ergänzung mit Mineralstoffen zu achten.

Rinderaufzucht

Fütterungsempfehlungen

Je nach Lebendmasse bis ca. 3,5 kg Trockenmasse Pressschnitzel bzw. 40 % der Rationstrockenmasse (ca. 0,5 kg Trockenmasse je 100 kg Lebendmasse).

Schafe

Fütterungsempfehlungen

Mutterschaf, tragendbis 3 kg Pressschnitzel pro Tier und Tag
Mutterschaf, säugendbis 6 kg Pressschnitzel pro Tier und Tag (Ergänzung mit Kraft- und Raufutter)