Viröse Vergilbung

BYV = beet yellow virus und BMYV = beet mild yellowing virus

a) Symptome

Foto: KWS

Beim Milden Rübenvergilbungsvirus (BMYV) erscheinen die oberen Blattbereiche meist in einem charakteristischen orangegelben Farbton.

Foto: Rübenabteilung Regensburg

Beim Nekrotischen Rübenvergilbungsvirus (BYV) entstehen fahlgelbe Verfärbungen der Blattspreiten mit punkt- oder strichförmigen Nekrosen.

Im Vergleich zu gesunden Rüben sind die befallenen Blätter brüchig und knacken beim Zerbrechen in der Hand im Gegensatz zu Blättern von Rüben mit Nährstoffmangel.

b) Befallszeitpunkt und Epidemie

Auftreten erster Symptome: Bei entsprechend günstiger Witterung im Winter und dem darauffolgenden Frühjahr (warm, trocken) können bereits Ende Mai/Anfang Juni erste Infektionen mit dem Vergilbungsvirus gesetzt werden.
Weitere Ausbreitung: Ausgehend von infizierten Einzelpflanzen meist nesterweise Verbreitung im Bestand.
Übertragungsweg: Virus wird durch Blattläuse (v. a. grüne Pfirsichblattlaus und schwarze Bohnenlaus) beim Saugen übertragen.

c) Bedeutung

Der Befall hat in seiner wirtschaftlichen Bedeutung in den vergangenen Jahren von Norden nach Süden abgenommen.
Die stärksten Schäden – Ertragseinbußen bis 50 % und Zuckergehaltsverluste bis 2 % (absolut) – wurden bei frühem Befall Ende Mai/Anfang Juni festgestellt. Dies ist v. a. dann der Fall, wenn virusbeladene grüne Pfirsichblattläuse lebend überwintern. Für die tatsächliche Höhe des Schadens sind die Sekundärinfektionen, ausgehend von den zuerst infizierten Pflanzen, verantwortlich.

d) Maßnahmen zur Schadensminderung

Insektizider Schutz in der Rübenpille:
Derzeit stehen Insektizide zur Verfügung, die neben den bekannten Bodenschädlingen auch die erste Blattlausgeneration, die die größten Schäden verursacht, wirkungsvoll bekämpft.
Mit dem Wegfall der neonikotinoiden Beizung steht ab dem Anbaujahr 2019 noch der Wirkstoff Tefluthrin (Force 20 CS) zur Verfügung. Eine Konzentration von 10 g/U wird in den meisten Fällen als Auflaufschutz gegen Bodenschädlinge ausreichen.
Das Kuratorium arbeitet gemeinsam mit dem Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) und den Offizialberatungen der Länder ein Deutschlandweites Monitoring der Grünen Pfirsichblattlaus aus. Dieses soll schon ab dem Anbaujahr 2019 den Zuflug der Blattläuse feststellen und einen Warnaufruf für einen rechtzeitig terminierten Pflanzenschutz (Flächenbehandlung) ermöglichen.
Flächenbehandlung mit Insektizid:
Bei einem Läuseflug kann zur Verhinderung der Vergilbung eine Flächenbehandlung mit einem geeigneten Insektizid erforderlich sein. Eine Auswahl der empfohlenen Mittel finden Sie in der Insektizidtabelle.