Witterung
Bis zum Wochenende steigen die Tageshöchstwerte weiter an. Am Sonntag kommt die nächste Abkühlung wieder mit gewittrigen Regenschauern. Diese hält aber nur kurz an bevor es sommerlich weitergeht.
Pflanzenschutz und Blattkrankheitenmonitoring
Nach dem Schadschwellenmodell gilt bei Blattkrankheiten bis Ende Juli noch die 5 % Marke für die Erstbehandlung. Auf dem überwiegenden Teil der Standorte ist dieser Wert bereits überschritten. Für Folgebehandlungen ist ein Schadschwellenwert von 15 % festgesetzt. Auf einigen Standorten des zentralen Plattlinger Einzugsgebietes wurde auch dieser Wert schon überschritten. Daher wurde noch in der vergangenen Woche ein zweiter Warnaufruf an die betreffenden Regionen versandt. Das Monitoring-Ergebnis dieser Woche zeigt, dass auch in Rain die ersten Boniturstandorte an der 15 %-Marke kratzen.
Das Ergebnis des Blattkrankheitenmonitorings für die KW 30 finden Sie hier für
Bleiben Sie also weiterhin wachsam. Durch die Prothioconazol-haltigen Mittel besteht zwar längerfristig ein wirksamer Schutz, bei den Kupfer-Mengen nimmt der Schutzgrad jedoch mit der Häufigkeit und der Menge der Niederschläge ab. Daher kann ca. drei Wochen nach der Erstbehandlung eine Anschlussmaßnahme notwendig werden.
Zu finden sind aktuell teils kleinere runde Löcher in den Rübenblättern. Am Feldrand können diese von Schnecken verursacht werden, in der Feldmitte sind es eher die Raupen der Gammaeulenfalter. Das bislang uns gemeldete Maß kann toleriert werden. Eine Bekämpfung ist ohnehin schwierig und laut Schadschwelle erst ab drei Raupen pro Rübe oder 20 % vernichteter Blattfläche notwendig.
Häufig tritt auch eine Gelbfärbung der Rübenblätter auf. Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Oft sind es Sorteneigenschaften, meist in Verbindung mit der heuer zu üppigen Wasserversorgung. Vielfach sind auch gelbe Blattspitzen zu sehen, die auf das Vorkommen von Blattwanzen hindeuten. Die Einstichstelle auf der Rückseite an der mittleren Blattader ist hier das eindeutige Merkmal. Gelbfärbung durch SBR ist derzeit noch nicht sichtbar, sie wird vermutlich erst ab Mitte/Ende August auftreten.
Auch zur Bekämpfung der Rübenmotte wurde per Notfallzulassung wieder Coragen (0,125 l/ha) zugelassen. Ein bekämpfungswürdiges Auftreten in „nassen“ Jahren, wie in diesem, ist jedoch aktuell recht unwahrscheinlich.
Schosser, Unkrautrüben und Spezial-Unkräuter entfernen
In vielen Beständen sind noch Schosser, Unkrautrüben oder Spezial-Unkräuter wie Samtpappel, Stechapfel und Co. Vielfach hat nach dem ersten Durchgang nun ein weiterer Austrieb hat stattgefunden. Entfernen Sie diese am besten vor der nächsten Fungizidbehandlung!
Das Samenpotential der Schosserrüben ist nicht zu unterschätzen. Besonders wenn Sie Rüben-sorten mit Conviso-toleranz ausgesät haben, ist das entfernen des Samenpotentiales unerlässlich, da sich diese auch über die Fruchtfolge hinweg nicht so leicht mit Herbiziden beseitigen lassen.