15.04.2025 ARGE Südwest News Sebastian Adam Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 15.04.2025 – Rübe wächst, Unkraut wächst

Mit dem Wegfall von Triflusulfuron muss die Unkrautbekämpfungsstrategie genau durchdacht sein und die Witterung mitspielen

Es ist bis zum Wochenende unbeständig gemeldet. Sonne und Wolken wechseln sich bei teils starkem Wind ab und Niederschläge werden erwartet. Die Temperaturen fallen erst einmal auf ca. 12 °C Tagestemperatur ab, bevor sie zum Osterwochenende wieder steigen.

 

Bestände kontrollieren:

Rüben, der frühen Saattermine sind aufgelaufen. Frostschäden konnten bisher keine beobachtet werden. Legen Sie auf gefährdeten Flächen Zählstrecken an, um die Bestandesentwicklung zu kontrollieren.

Bei 50er Reihenweite messen Sie 20 m (45er Reihe 22 m) ab, die Anzahl gezählter Rüben ergeben die Bestandesdichte in Tausend je ha. Beispiel 78 gezählte Rüben ergeben die Bestandesdichte von 78 000 Rüben/ha. Um die Bestandesentwicklung zu beurteilen, sollten Sie die aufgelaufenen Rüben (mit Streichhölzern oder Strich auf dem Boden) markieren. Bei der nächsten Kontrolle sehen Sie ob neue Pflanzen aufgelaufen sind oder ob welche abgestorben sind.

 

Schnecken:

Zur Kontrolle sollten Sie an mehreren Stellen einige Schneckenkörner ausstreuen und mit einem Sack oder einer Folie abdecken. Sind am nächsten Tag Schnecken zu finden, sollte die Fläche abgestreut werden. Mulchsaatflächen mit viel organischem Material sind eher betroffen.

 

Herbizidbehandlungen:

Mit den Rüben laufen auch erste Unkräuter auf. Die Bodenherbizide haben bei den trockenen Witterungsverhältnissen derzeit ungünstige Bedingungen. Trotz dessen bietet es sich nun an, die Metamitronmenge leicht zu erhöhen, da Niederschläge erwartet werden.

Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:

Blattaktive Komponente:         

Belvedere Duo 1,25 l/ha oder

Betanal Tandem (1. NAK 1,0) 1,25 l/ha oder

Betasana SC 1,5 l/ha + Oblix 0,4 l/ha

+ Bodenherbizid:                          

Metafol SC 1,3-1,5 l/ha oder

Goltix Titan 1,7-2,0 l/ha

+ Wirkungsunterstützung:         

Access oder Mero 1,0 l/ha oder

Hasten 0,5 l/ha oder

Kantor 0,15 %ig

 

Flächen mit zu erwartendem hohen Unkrautdruck (Vogelknöterich, Kamille, Bingelkraut, Ausfallraps etc.):

Mit dem Wegfall von Debut muss die Unkrautbekämpfungsstrategie neu durchdacht werden. Was mit Debut später gemacht werden konnte, muss nun im Vorhinein schon bestmöglich erledigt werden. Im Idealfall mit vorhandener Bodenfeuchte und hohen Mengen an Bodenherbiziden. Unsere Herbizidversuche bestätigen die letzten Jahre, dass der konsequente Einsatz von Venzar 500 SC zu den NAK’s zu verbesserten Wirkungsgraden in der Unkrautbekämpfung führt und einen unterstützenden Effekt der anderen Wirkstoffe zeigt. In Abhängigkeit der Witterung sollte Venzar 500 SC (Bodenwirkung 80 %/Blattwirkung 20 %) mit 0,2-0,3 l/ha zu den NAK’s eingesetzt werden.

 

Conviso-Smart-Zuckerrüben:

Die Unkrautbekämpfung im Conviso-Smart-System erfolgt nicht im Keimblattstadium der Unkräuter, sondern erst im 2-Blatt-Stadium des weißen Gänsefußes. Im Regelfall ist dieses bei wüchsiger Witterung 5-10 d nach dem Keimblattstadium erreicht. Unsererseits wird zu jeder Behandlung die zusätzliche Anwendung von Komplementärherbiziden empfohlen, um Resistenzen zu vermeiden. Dies könnte unter trockenen Bedingungen Betanal Tandem (1,0 l/ha) oder unter feuchten Bedingungen Goltix Gold (1,5 l/ha) sein.

Das Team der ARGE Zuckerrübe Südwest wünscht frohe Osterfeiertage.