Die Witterung ist für die gesamte Woche unbeständig gemeldet. Sonne und Wolken wechseln sich bei Temperaturen zwischen 24 – 29 °C ab. Die nächtliche Abkühlung liegt bei 15 °C. Regional kann es schwül werden und das Gewitterrisiko erhöht sich.
Bor
Rüben haben einen relativ hohen Borbedarf. Falls bei der Bodenuntersuchung eine Empfehlung ausgesprochen wurde, ist jetzt der richtige Termin für die Blattdüngung. Dabei sollten ca. 500 g reines Bor gespritzt werden. Diese Menge wird z.B. mit 3 kg bzw. l/ha Solubor, Librel Bor, Lebsol Bor oder 4 kg Nutribor ausgebracht.
Die Kombination mit Insekiziden (falls notwendig) ist möglich.
Schosser
Inzwischen treten erste Schossrüben in den Beständen auf. Um ein ,,Aussamen‘‘ zu verhindern sollten die Schosser jetzt möglichst vor der Fungizidbehandlung gezogen oder ausgehackt werden.
Aufgehellte Blattspitzen
Durch die starken Niederschläge der letzten Wochen können Nährstoffe in den Unterboden ausgewaschen worden sein. Sollte nach Empfehlung gedüngt worden sein, stellt dies in erster Linie kein Problem dar, da die Zuckerrübe durch die weitere Ausprägung des Wurzelwerks in den kommenden Wochen die Nährstoffe nach und nach aufnimmt.
Pseudomonas und Cercospora nicht verwechseln!
In einigen Beständen treten zurzeit die bakteriellen Blattflecken ,,Pseudomonas syringae‘‘ auf, dies passt zu der feucht-kühlen Witterung. Die schwarzen bis braunen Flecken sind selten rund, sondern sehr formenreich mit Ecken und daher gut von den anfangs immer rundlichen, kleinen Cercospora Flecken zu unterscheiden. Hauptsächlich wird mechanisch verletztes Blattgewebe befallen, z.B. nach Hagel oder Starkniederschlägen. Manche Sorten sind stärker betroffen.
Blattkrankheiten
Das Blattkrankheitenmonitoring ist gestartet. In unseren Versuchsfeldern haben wir bisher nur vereinzelt Cercospora-Blattflecken gefunden. Zu einer Schwellenüberschreitung kam es nicht. Sollte die Witterung weiterhin feucht und warm bleiben, müssen die Bestände intensiv kontrolliert werden.
Überlegungen zum Einsatz:
- Fungizide bei Befallsbeginn (5 % Schwelle) einsetzen
- Zugelassene Aufwandmenge verwenden
- Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
- Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
- Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
- Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen
Sebastian Adam
ARGE Zuckerrübe Südwest