Die Witterung ist für die gesamte Woche unbeständig gemeldet. Am Dienstag und Mittwoch kann es teils zu Starkniederschlägen und Gewittern mit ergiebigem Niederschlag kommen. Für den Rest der Woche wechseln sich Sonne und Regen mit schwachem Wind ab. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 °C, die nächtliche Abkühlung liegt bei 12 °C. Durch die warmen Temperaturen ist ein Wachstumsschub der Rüben zu erwarten. Der Druck an Blattläusen ist regional sehr unterschiedlich, hat es geregnet, wurden sie abgewaschen und der Druck wurde vermindert. Ist es trocken geblieben, sollten die Bestände intensiv kontrolliert und bei Schwellenüberschreitung behandelt werden.
Herbizidbehandlungen:
In den Spätsaatregionen steht die 2. NAK an. In den Frühsaatregionen ist die Abschlussbehandlung bereits gelaufen oder steht zeitnahe an. Durch die gute Bodenfeuchte haben die Bodenherbizide optimale Bedingungen, daher kann die Metamitronmenge leicht erhöht werden. Bei einer normalen Verunkrautung sollten nach den Herbizidmaßnahmen ca. 3000 g Metamitron auf der Fläche appliziert worden sein (4-5 l Goldix Gold, Metafol SC). Teils kann in den Frühsaatgebieten dieses Jahr eine vierte NAK notwendig sein, beachten sie in diesem Fall die zulässigen Aufwandmengen der Produkte und nehmen sie sofern notwendig einen Mittelwechsel vor.
Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:
Blattaktive Komponente: Belvedere Duo 1,25 l/ha oder
Betanal Tandem 1,25 – 1,5 l/ha oder
Betasana SC 1,5-1,7 l/ha + Oblix 0,4 l/ha
+ Bodenherbizid: Metafol SC 1,3-1,5 l/ha oder
Goltix Titan 1,7-2,0 l/ha
+ Wirkungsunterstützung: Access oder Mero 1,0 l/ha oder
Hasten 0,5 l/ha oder
Kantor 0,15 %ig
Feuchtere Standorte profitieren von höheren Aufwandmengen der Bodenherbizide. Bei einem schnellen Wechsel zu sonnig, warmen Wetter die blattaktiven Mittel etwas reduzieren wegen der fehlender Wachsschicht.
Zusätze bei Problemunkräutern:
Debut 25 – 30 g plus 0,25 l FHS oder Shiro (ohne FHS) zur oben genannten Mischung bei den Problemunkräutern Amarant, Bingelkraut, Hundspetersilie, Klettenlabkraut, Kamille, Vogelknöterich, Raps, Ölrettich.
Eine Alternative ist DebutDuo Active (Pack), es enthält zusätzlich den Wirkstoff Lenacil mit Bodenwirkung gegen Nachtschatten, Gänsefuß.
Debut wird in Kombination mit FHS eingesetzt. In dieser Kombination wird der Wirkunterstützer (Access, Mero, Hasten) auf die halbe Aufwandmenge reduziert.
Lontrel (0,1 l/ha von Lontrel 600, 80 g/ha von Lontrel 720, 0,6 l/ha von Vivendi oder 0,6 l/ha Tabara) bei Windenknöterich (im Laubblattstadium), Hundspetersilie, Kamille oder Nachtschatten
Tanaris 0,3-0,6 l/ha oder Spectrum 0,6-0,9 l/ha ab dem 6-Blatt-Stadium der Rübe ist eine Ergänzung für Hirsestandorte. Weitere Stärken bestehen gegen Amarant, Hundspetersilie und Kamille. Verwenden Sie Tanaris nur in Kombination mit „reinen Metamitron-Produkten“ um die zugelassene Wirkstoffmenge von 250 g Quinmerac nicht zu überschreiten.
Disteln: bei einer Wuchshöhe von 20 cm eignet sich der Einsatz von Lontrel 600 0,2 l/ha, Lontrel 720 160 g/ha, Vivendi 100 1,2 l/ha oder Tabara 1,2 l/ha.
Die Gräserbekämpfung sollte besonders bei bereits bestockten Pflanzen als Solo-Spritzung erfolgen. Hier sind die stärksten Produkte Select 240 EC und Focus Ultra.
Da auch die hartnäckigen Unkräuter von der NAK angegriffen werden, sollte zu Solobehandlungen (Disteln, Gräser, etc.) immer ein Abstand von min. 3-5 Tagen eingehalten werden, damit die Unkräuter genügend Wirkstoff aufnehmen. Bei Debut-Einsatz 7-10 Tage.
Sebastian Adam
ARGE Zuckerrübe Südwest