22.07.2025 ARGE Südwest News Sebastian Adam Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 22.07.2025 – Endlich nennenswerte Niederschlagsmengen für die Sommerkulturen

Es ist bis zum Wochenende unbeständig gemeldet. Regional hat es zwischen 15 – 30 mm geregnet und es ist weiterhin Regen in Sicht. Erst ab nächster Woche soll der Regen abschwächen und die Temperaturen sollen wieder auf knapp 30 °C ansteigen. Insgesamt betragen die Tagestemperaturen für diese Woche 23 – 25 °C. Die nächtliche Abkühlung liegt bei 15 °C.

Blattkrankheiten

Cercospora-Blattflecken sind in allen Zuckerrübenflächen zu finden. Die 5 % Schwelle wurde nahezu in allen Beständen geknackt. Von letzter auf diese Woche kann man einen mittel – starken Anstieg beobachten. Die Niederschläge von letzter Woche und den letzten Tagen fördern Cercospora enorm. Sollte noch keine Behandlung gelaufen sein, muss nun gehandelt werden! Beregnungsstandorte zeigen einen deutlichen Anstieg. Aufgrund des feuchten Mikroklimas und hoher Luftfeuchtigkeit ist der Druck erhöht.

Standorte, auf denen eine Erstbehandlung vor mehr als zwei Wochen erfolgt ist, sollten unbedingt kontrolliert werden, für die Zweitbehandlung liegt die Schwelle bei 15 %.

Generell ist durch die regionalen Regenschauer in Kombination mit den gemeldeten, warmen Temperaturen mit einem erhöhten Cercospora-Aufkommen zu rechnen.

Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia. Bei 5 % befallener Blätter ist die Behandlungsschwelle erreicht.

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Erstbehandlung unmittelbar bei Erreichen der Behandlungsschwelle.
  • Zur Erstbehandlung möglichst starke Fungizide in Kombination mit Kontaktfungiziden verwenden.
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25°C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (leichter Tau-Belag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen.
  • Wasseraufwandmenge 300 – 400 l/ha. Der Einsatz von Netzmitteln verbessert die Wirkung (z.B. Dash, Kantor, Break thru).
  • Keine Spritzungen bei Windgeschwindigkeiten über 5 m/s.
  • Fungizide in voller Aufwandmenge einsetzen.
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen.
  • Folgespritzungen nach ca. 3 Wochen bei Schwellenüberschreitung
    (15 % befallene Blätter) einplanen.
  • Behandlung erst nach einem Beregnungsgang durchführen, sonst werden Kontaktfungizide abgewaschen.
  • Eine Notfallzulassung nach Art. 53 wurde in diesem Jahr für eine Reihe von Fungiziden erteilt. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.

Empfehlung

Nach Resistenzuntersuchungen zeigt der Wirkstoff Mefentrifluconazole (Produkte: Diadem/Alonty) einen hohen Anstieg der Resistenz. Da der Pilzdruck momentan hoch ist, sollte zur Zweitbehandlung nochmals ein Prothioconazolhaltiges Produkt eingesetzt werden (Propulse/Panorama). Für eine dritte Behandlung würde sich dann Diadem/Alonty anbieten, um einen Wirkstoffwechsel zu betreiben.

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem/Alonty 1,0 l/ha Grifon SC 1,8 l/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Recudo 1,0 l/ha
Zerko 2,65 l/ha

Der Zusatz eines Additives wie z.B. Kantor 0,15 %ig oder Dash 0,8 l/ha wirkt sich positiv auf die Benetzung aus, vor allem bei ungünstigen Witterungsbedingungen.

Beachten sie die flächengenaue Dokumentation bei Nutzung von Kontaktfungiziden.