30.04.2024 ARGE Südwest News Sebastian Adam Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 30.04.2024 – Warme Temperaturen bringen Vegetation in Schwung

Parzellen-Spritze der ARGE Zuckerrübe Südwest

Die Höchsttemperaturen diese Woche werden am Mittwoch mit 27 °C erreicht. Bis Mitte der Woche ist es sehr sommerlich gemeldet mit kaum Wolken am Himmel. Ab Mittwochabend kann es regional zu Gewittern kommen. Das Wochenende ist ebenfalls durchwachsen gemeldet. Die nächtliche Abkühlung liegt bei ca. 10 °C.

 

Bestände kontrollieren:

Die Rüben sind überwiegend gut aufgelaufen und befinden sich teilweise schon im 4-Blatt-Stadium. Bestände mit Problemen wie z.B. Verkrustung oder Auftreten von Bodenschädlingen sollten wiederholt kontrolliert werden. In vielen Zuckerrübenbeständen steht die erste Herbizidbehandlung an. In den Rüben der frühen Saat steht die zweite NAK an. Hier können dann falls nötig Spezialherbizide mit appliziert werden. Bei Herbizidbehandlungen mit Spezialherbiziden (Debut, Spectrum, etc.) ist darauf achten, dass die Mischungen nicht zu ,,scharf‘‘ werden, sonst kann es zu Verbrennungen und geschädigten Rüben kommen. Regional kommt es zurzeit zu Erdflohbefall. Typische Schadbilder sind Fenster-/Lochfraß. Hier muss über eine Behandlung mit einem Pyrethroid nachgedacht werden. Holen Sie sich bei Bedarf Beratung ein.

 

Herbizidbehandlungen:

Feuchtere Standorte profitieren von höheren Aufwandmengen der Bodenherbizide. Bei einem schnellen Wechsel zu sonnig, warmen Wetter die blattaktiven Mittel etwas reduzieren wegen der fehlender Wachsschicht.

Empfehlung bei Normalverunkrautung im Keimblattstadium:

Blattaktive Komponente:          Belvedere Duo 1,25 l/ha oder

                                                             Betanal Tandem (1. NAK 1,0) 1,25 l/ha oder

                                                             Betasana SC 1,5 l/ha + Oblix 0,5 l/ha

+ Bodenherbizid:                          Metafol SC 1,3-1,5 l/ha oder

                                                             Goltix Titan 1,7-2,0 l/ha

+ Wirkungsunterstützung:       Access oder Mero 1,0 l/ha oder

                                                             Hasten 0,5 l/ha oder

                                                             Kantor 0,15 %ig

 

Zusätze bei Problemunkräutern:

Debut 25 – 30 g plus 0,25 l FHS oder Shiro (ohne FHS) zur oben genannten Mischung bei den Problemunkräutern Amarant, Bingelkraut, Hundspetersilie, Klettenlabkraut, Kamille, Vogelknöterich, Raps, Ölrettich

Eine Alternative ist DebutDuo Active (Pack), es enthält zusätzlich den Wirkstoff Lenacil mit Bodenwirkung gegen Nachtschatten, Gänsefuß.

Debut wird in Kombination mit FHS eingesetzt. In dieser Kombination wird der Wirkunterstützer (Access, Mero, Hasten) auf die halbe Aufwandmenge reduziert.

 

Lontrel (0,1 l/ha von Lontrel 600, 80 g/ha von Lontrel 720, 0,6 l/ha von Vivendi oder 0,6 l/ha Tabara) bei Windenknöterich (im Laubblattstadium), Hundspetersilie, Kamille oder Nachtschatten

 

Tanaris 0,3-0,6 l/ha oder Spectrum 0,6-0,9 l/ha ab dem 6-Blatt-Stadium der Rübe ist eine Ergänzung für Hirsestandorte. Weitere Stärken bestehen gegen Amarant, Hundspetersilie und Kamille.  Verwenden Sie Tanaris nur in Kombination mit „reinen Metamitron-Produkten“ um die zugelassene Wirkstoffmenge von 250 g Quinmerac nicht zu überschreiten.

 

Disteln: bei einer Wuchshöhe von 20 cm eignet sich der Einsatz von Lontrel 600 0,2 l/ha, Lontrel 720 160 g/ha, Vivendi 100 1,2 l/ha oder Tabara 1,2 l/ha.

Die Gräserbekämpfung sollte besonders bei bereits bestockten Pflanzen als Solo-Spritzung erfolgen. Hier sind die stärksten Produkte Select 240 EC und Focus Ultra.

Da auch die hartnäckigen Unkräuter von der NAK angegriffen werden, sollte zu Solobehandlungen (Disteln, Gräser, etc.) immer ein Abstand von min. 3-5 Tagen eingehalten werden, damit die Unkräuter genügend Wirkstoff aufnehmen. Bei Debut-Einsatz 7-10 Tage.

Sebastian Adam

ARGE Zuckerrübe Südwest