31.07.2024 ARGE Südwest News Sebastian Adam Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 30.07.2024 – Blattkrankheiten weiterhin im Auge behalten

Cercosporanest – bevor diese entstehen, sollte die punktgenaue Applikation erfolgen

Für die gesamte Woche sind warme bis sehr warme Temperaturen zwischen 27 – 30 °C gemeldet. Am Dienstag und Mittwoch kann die 30 °C – Marke geknackt werden. Ab Mittwochabend ist das Gewitterrisiko erhöht, sodass es schwül werden kann. Die nächtliche Abkühlung liegt bei 16-19 °C. Gegen Ende der Woche wird das Wetter wieder stabiler.

Blattkrankheiten

Die Befallswerte haben sich im Vergleich zu letzter Woche nicht groß verändert. In einigen Beständen ist jedoch ein Anstieg zu beobachten. Dies liegt zum einen an der Witterung und hat weitere Gründe, wie z.B. Rübenflächen, die im vergangenen Jahr in der Nachbarschaft lagen. Cercospora-Blattflecken sind in allen Beständen zu finden. Bestände die bereits beregnet wurden, sollten im Auge behalten werden, denn dort ist das feuchte Mikroklima im Bestand mehr ausgeprägt und fördert den Pilzdruck.

Die momentane Witterung ist für den Cercospora-Pilz optimal. Aufgrund des feuchten Mikroklimas in den Beständen mit üppigen Blattapparat ist der Druck erhöht. Die Bestände müssen intensiv kontrolliert werden. Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Die erste Fungizidmaßnahme sollte ab 1. August bei 15 % Befall erfolgen. Standorte, auf denen eine Erstbehandlung vor mehr als zwei Wochen erfolgt ist, sollten nun kontrolliert werden. Für die Zweitbehandlung liegt die Schwelle ebenfalls bei 15 %.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia.

Aufhellende Bestände

Seit der letzten Woche sind vermehrt gelbe Blattspitzen in den Beständen zu finden. Ursachen können SBR, Viröse Vergilbung oder Blattwanzen sein. Es kann dagegen nichts unternommen werden. Sollten Einstiche am Blatt zu beobachten sein, deutet dies auf Blattwanzen hin. Weiterhin kann ein Nährstoffmangel vorliegen, denn durch die feuchte Witterung im Frühjahr können Nährstoffe wie z.B. Stickstoff oder Schwefel in tiefere Bodenschichten ausgewaschen worden sein.

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Durch die Notfallzulassungen nach 53 steht in diesem Jahr eine erweiterte Palette von Kontaktmitteln zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.
  • Fungizide bei Befallsbeginn (5 % Schwelle) einsetzen
  • Zugelassene Aufwandmenge verwenden
  • Tankmischung mit Kupferpräparaten zur Wirkungssicherung und Resistenzvermeidung, besonders in Starkbefallsgebieten (Rheingraben)
  • Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
  • Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem 1,0 l/ha Grifon SC 1,8 l/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Recudo 1,0 l/ha
Score 0,4 l/ha + Dash 0,8 l/ha Coprantol Duo 1,8 kg/ha

Beachten sie die flächengenaue Dokumentation bei Nutzung von Kontaktfungiziden.