Schosser in Zuckerrüben entstehen jährlich in Abhängigkeit von Sorte und Witterung. Werden die Schosser nicht rechtzeitig entfernt, können ausreifende Samen in den folgenden Jahren zu Unkrautrüben führen. Diese Unkrautrüben schossen wiederum und führen zu einer Vermehrung des Problems.
Deshalb empfehlen wir Ihnen, soweit noch nicht geschehen, die Schosser und Unkrautrüben bis spätestens zur Blüte herauszuziehen oder abzuhacken. Bei einer Beseitigung nach der Blüte sind die Samenträger aus dem Feld zu entfernen, da die Samenreife vielfach eingesetzt hat.
Schossfördernde Faktoren
Im Anbaujahr der Rübe wirken Temperaturen zwischen 2 und 10°C während der frühen Jugendentwicklung der Zuckerrübe, sowie zunehmende Tageslänge nach schoßinduzierender Temperatur schoßanregend. Nachfolgend hohe Temperaturen können diese Schoßinduktion jedoch wieder rückgängig machen.
Negative Folgen
• Konkurrenz um die Wachstumsfaktoren Nährstoffe, Wasser, Licht
• Pro Prozent Schosser- bzw. Unkrautrüben kann es zu Einbußen beim bereinigten Zuckerertrag von bis zu einem Prozent kommen
• Behinderung der Zuckerrübenernte durch kräftige, verholzte Stängel, die die Rodeschare verstopfen können
• Probleme bei der Verarbeitung in der Fabrik durch faserreiche Rüben (schlechte Schneidbarkeit, niedrige Saftreinheit)
• Vermehrung von rübenspezifischen Fruchtfolge-Schädlingen (z. B. Rübennematoden), da Unkrautrüben auch in den übrigen Gliedern der Fruchtfolge aufwachsen
• Sehr hohes Samenpotenzial führt zu schnellem Anstieg der „Verseuchung“ eines Feldes
• In Westeuropa sind bereits 10 – 20 % der Rübenflächen mit Unkrautrüben verunreinigt. Es gibt Felder auf denen der Rübenanbau nicht mehr möglich ist.