Silierung im Folienschlauch

Mittels einer Schlauchpresse werden die frischen Pressschnitzel in Folienschläuche gepresst, die variable Durchmesser und Schlauchlängen haben.

Vorteile der Schlauchsilierung

  • Minimierung von Energie- und Trockenmasseverlusten durch sofortigen Luftabschluss und gleichmäßige Verdichtung
  • Verringerung des Nachgärrisikos durch kleine Anschnittflächen
  • Flexibilität bei der Lagerortauswahl.
Der Schlauchdurchmesser ist entscheidend für den Vorschub im Silo: bei einem Durchmesser von 1,90 m werden je laufendem Meter ca. 2,5 t; bei 3 m Durchmesser ca. 5 t Pressschnitzel gelagert. Je nach Bestandsgröße, täglicher Entnahmemenge und Silovorschub können Sie aus verschiedenen Schlauchgrößen auswählen:
Die unten angefügte Tabelle gibt Hinweise zu Schlauchdurchmesser, Lagermenge von Pressschnitzelsilage, sowie der jeweils erforderlichen Tierzahl, um in der Sommer- bzw. Winterfütterung den ausreichenden Vorschub im Siloschlauch zu realisieren. Die Schlauchlängen sind dabei weitgehend variabel.

ø
(Zoll)
Schlauchgrößet/Schlaucht/lfd. mAnzahl Milchkühe 1)
WinterSommer
6,5′1,95 x 60 m1102,050100
8′2,40 x 45 m1403,5175350
9′2,70 x 45 m1654,1205410
10′3,00 x 45 m2005,0250500

1) Mindestanzahl Milchkühe (10 kg Pressschnitzel je Kuh und Tag) zum Erreichen von 0,2 m Vorschub je Tag (Winter) und 0,4 m Vorschub je Tag (Sommer)

Der obigen Berechnung liegt eine Pressschnitzelmenge von 10 kg je Tier und Tag zu Grunde. Bei höheren Rationsanteilen verringert sich die notwendige Tierzahl entsprechend.

Qualitätssicherung bei Silierung in Schläuchen

Schlauchsilierung (Foto: Südzucker AG)

Die Schlauchsilierung von Pressschnitzeln gewährleistet bei ordnungsgemäßer Anwen­dung einen schnellen Luftabschluss, eine ausreichende Verdichtung und damit einen schnellen, verlustarmen Gärverlauf für qualitativ hochwertige Silagen.

Zur Sicherung der Nährstoff- und Gärqualität der Pressschnitzel ist es jedoch wichtig, folgende Hinweise zu beachten:
  • Der Siloschlauch sollte in regelmäßigen Abständen (einmal pro Woche) auf Beschädigungen kontrolliert und gegebenenfalls repariert werden. Beschädigungen können durch Vögel, Katzen, Nager und durch den Menschen selbst verursacht werden. Eintretende Luft und Regenwasser können innerhalb kurzer Zeit zu Fehlgärungen und Fäulnisprozessen in erheblichem Umfang führen. Schäden durch Vögel kann durch die Abdeckung mit Vogelschutznetzen vorgebeugt werden.
  • Die laufende Kontrolle des Siloschlauches und der Zeitpunkt der Öffnung sollte dokumentiert werden.
  • Wenn der Gärgasdruck nachlässt, sollte nach zwei Tagen das Ventil geschlossen werden. Unter Umständen ist das Ventil bei längerer Gasbildung nochmals kurzzeitig zu öffnen, um eine Selbstöffnung bzw. ein Aufplatzen des Schlauches zu verhindern. Gegebenenfalls ist ein leichter Überdruck zuzulassen, da ansonsten der Schlauch beginnen kann, über das Ventil Luft zu ziehen.
  • Die Öffnung sollte frühestens nach sechs Wochen, bei warmer Herbstwitterung besser erst nach zwei Monaten, geöffnet werden. Damit wird eine ausreichende Abkühlung vor der Öffnung gewährleistet.
  • Den Schlauch möglichst auf der Seite öffnen, die dem vorherrschenden Wind abgewandt ist.
  • Das Aufschneiden der Folie muss an der Seite (etwa in Kniehöhe) erfolgen, danach den Schnitt über die Mitte auf die andere Seite nach unten führen. (siehe Skizze). Auf dem Untergrund genügend Folie für eine saubere Entnahme liegen lassen (U-Form).
  • Das Anpressen der Folie – möglichst unmittelbar hinter dem Anschnitt mit Hilfe eines Seiles, an dessen Enden Reifen, Sandsäcke oder mit Wasser gefüllte Kanister befestigt sind – ist sinnvoll, um ein Aufpumpen des Schlauches und ein Einpressen der Luft in den Silostock zu vermeiden.
  • Der Verbrauch sollte so hoch sein, dass ein ausreichender Vorschub gewährleistet wird. Der Anschnitt sollte glatt sein und senkrecht verlaufen. Nach der Entnahme darf kein aufgelockertes Futter zurückbleiben. Überhängende Folie kann ein Mikroklima verursachen und ist zu vermeiden. Eher ist ein Abtrocknen bzw. Nassregnen der Oberfläche zu gestatten.
  • Ein Durchfrieren kann verhindert werden, wenn vor längeren Frostperioden ein Teil des Schlauches mit Strohballen eingepackt wird. Gefrorenes Futter kann bei Verzehr zu Durchfällen führen.

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