Rhizoctonia – Rübenfäule

Rhizoctonia solani

Symptome

Foto: Rübenabteilung Plattling

Bei Befallsbeginn: Meist nesterweises Welken der Pflanzen von außen nach innen.

Foto: Rübenabteilung Plattling

Starker Befall: Blätter sterben ab und liegen sternförmig am Boden

Foto: Kuratorium Ochsenfurt

Starker Befall: Im Befallsverlauf gehen die Faulstellen ineinander über.

Foto: Kuratorium Ochsenfurt

Endstadium: Abgestorbene Rüben schrumpfen und mumifizieren.

Befallszeitpunkt

Auftreten erster Symptome: bereits ab Ende Mai/Anfang Juni. Warme, feuchte Witterung fördern den Befall von Rhizoctonia solani.
Erkennen der Krankheit: meistens erst, nachdem bereits nesterweise Rüben abgestorben sind.

 

Bedeutung

Der Erreger Rhizoctonia solani kommt im Boden in allen Rübenanbauregionen vor. Der Grad der Schädigung reicht in Abhängigkeit vom Infektionszeitpunkt von einer leichten Fäule des äußeren Rübenkörpers bis hin zu einer vollständig verfaulten Rübe.  Zum jetzigen Zeitpunkt geht man davon aus, dass strukturschwache bzw. strukturgeschädigte Böden in Verbindung mit hohen Temperaturen sowie engen Rüben- und Maisfruchtfolgen die Ausbreitung des Erregers begünstigen.
Mit Rhizoctonia solani befallen Rüben weisen einen reduzierten Zuckergehalt und höhere Gehalte an Kalium, Natrium und Amino-N auf.
Die Lagerungsfähigkeit befallener Rüben ist vermindet. Zudem führen Rhizoctonia befallene Rüben zu großen Verarbeitungsproblemen in den Zuckerfabriken. Daher ist eine sofortige Meldung von Rhizoctonia Verdachtsbeständen an die zuständige Rübenabteilung unbedingt notwendig.

 

Maßnahmen zur Schadensminderung

  • Für Rhizoctonia-Befallsstandorte stehen rhizoctoniaresistente Sorten zur Verfügung (Sortenleistung).
  • Längeren Anbaupausen von Zuckerrübe um die Infektionskette zu unterbrechen
  • Vermeidung von Mais in Rübenfruchtfoglen, besonders Rübe nach Mais
  • Der Pilz nutzt organische Substanz um im Boden zu überdauern –> daher müssen Ernterückstände vor der Einarbeitung gut zerkleinert werden (z.B. Mulchen von Maisstoppeln) und die Verrottung durch mehrfache flache Bodenbearbeitungsgänge angeregt werden.
  • Verbesserung der Bodenstruktur, z.B. durch Zwischenfruchtanbau (ACHTUNG: keine Phacelia), optimaler Ca-Gehalt, evtl. Kalkung, gute Bodendurchlüftung – keine VerdichtungenBisher gibt es jedoch noch keine empfehlenswerten direkten Bekämpfungsmöglichkeiten der Krankheit (z. B. mit Fungiziden).