Die grundsätzliche System-Frage:
Die Entscheidung für oder gegen das System der mechanischen Unkrautbekämpfung ist betriebsindividuell zu fällen. Der gewichtigste Grund dagegen ist meist die fehlende freie Arbeitskapazität. Besonders aber in Kombination mit der Bandspritzung entscheiden sich auch konventionell wirtschaftende Betriebe für den Einsatz des Hackgerätes, da auch so der flächendeckende, handarbeitslose Rübenanbau möglich ist. Der Vorteil liegt vor allem im Einsparpotential bei den Betriebsmittelausgaben für Pflanzenschutzmittel.
In einigen Betrieben verbleibt allerdings die Hackmaschine nur als „Notnagel“ zur Beseitigung von durchgewachsenen Unkräutern und Unkrautrüben oder zum Heraushacken von Überlappungsstellen, die bei der Aussaat auf unförmigen Schlägen entstehen. Auch auf verschlämmten und verkrusteten Feldern wird die Hackmaschine – vornehmlich zur Verbesserung des Gesamtwuchs im Boden – eingesetzt.
Der erfolgreiche Hackmaschineneinsatz hängt von mehreren Faktoren ab:
Witterung: Der Einsatz der Hackmaschine sollte erst erfolgen, wenn der Boden leicht abgetrocknet ist, damit alle Geräte verstopfungsfrei arbeiten und die Funktion nicht durch anhaftende Erde gestört wird. Zudem sollte auch einige Zeit nach der Maßnahme günstige Witterung herrschen, damit ausgerissene Unkräuter schnell absterben. Baldiger Regen führt oft dazu, dass schon abgerissene Unkräuter erneut anwachsen können.
Standort: Optimal gestaltet sich der Hackmaschineneinsatz auf ebenen, steinfreien Böden. Durch die Führung über ein Parallelogramm ist eine vertikale Bewegung der Hackwerkzeuge in einem bestimmten Rahmen möglich. Bei zu großen Unebenheiten und weiten Arbeitsbreiten reicht die Bewegungsfreiheit allerdings nicht aus, um den Boden noch ausreichend zu bearbeiten. Ist ein hoher Steinbesatz vorhanden, weichen die leichten Arbeitswerkzeuge häufig aus, so dass Bearbeitungslücken entstehen können.
Werkzeuge: Die Arbeitsgeräte müssen stets einwandfrei funktionieren. Vor allem Scharhacken müssen über scharfe Werkzeuge verfügen. Stumpfe Schare halten die Tiefenführung bei harten Bodenverhältnissen nicht ein. Oftmals werden Ungräser/Unkräuter nur umgedrückt und nicht abgeschnitten, damit sinkt die Arbeitsqualität.
Arbeitsgeschwindigkeit: Die Fahrgeschwindigkeit ist den Arbeitsverhältnissen anzupassen. Bei zu hoher Fahrgeschwindigkeit besteht die Gefahr des Verschüttens und Aushackens von Rübenpflanzen. Die Arbeitsgeschwindigkeit sollte 4 – 6 km/h und mit automatischen Lenkhilfen 6 – 8 km/h nicht überschreiten.
Arbeitstiefe: Die Arbeitstiefe sollte so gewählt werden, dass ein sicheres Einziehen gewährleistet wird, maximal jedoch 2 – 3 cm betragen, damit keine weiteren Unkrautsamen nach oben befördert und zum Keimen angeregt werden. Das Austrocknen des Oberbodens wird dadurch verhindert.
Einsatzzeitpunkt: Die erste Durchfahrt kann mit Schutzvorrichtung erfolgen, sobald die Rübenreihen gut sichtbar sind. Erreichen die Unkräuter ein zu großes Stadium, ist die verschüttende Wirkung einiger Arbeitsgeräte nur noch sehr gering einzustufen und die Wirkungssicherheit sinkt. Prinzipiell kann die maschinelle Unkrautbekämpfung bis kurz vor Reihenschluss durchgeführt werden, ohne die Rübenblätter zu stark zu schädigen. Bei gleichzeitiger Flächenbehandlung sollte sie aber vor der letzten Herbizidmaßnahme stattfinden, um die Versiegelungswirkung nicht zu zerstören.
Maschineneinstellung: Grundsätzlich gilt, der unbearbeitete Streifen sollte so breit wie nötig, so schmal wie möglich sein.