Ziel
Steigende Erträge durch verbesserte Bewirtschaftung, Bodenbearbeitung und eine gezielte Versorgung mit den Hauptnährstoffen Stickstoff, Phosphat und Kalium beanspruchen auch die Reserven an Mikronährstoffen. Als essentielle und daher lebenswichtige Mikronährstoffe haben insbesondere Bor, Eisen, Kupfer, Mangan und Zink eine Bedeutung.
Tab.1: Bedeutsame Mikronährstoffe für wichtige Kulturarten
Mikronährstoffe | Kultur |
Bor (B) | Zuckerrübe, Raps, Reben, Apfel |
Mangan (Mn) | Zuckerrübe, Kartoffel, Weizen, Hafer, Raps, Bohnen, Erbsen |
Zink (Zn) | Mais, Hopfen, Bohnen |
Kupfer (Cu) | Weizen, Hafer, Gerste, Sonnenblumen, Luzerne |
Eisen (Fe) | Reben, Obst |
Versuchsfrage: Lassen sich Grenzwerte für die Bodengehalte von Mikronährstoffen definieren, bei deren Unterschreiten mit Mangel zu rechnen ist? In den Feld- und Gewächshausversuchen wurde die Wirkung der Düngung mit Mikronährstoffen auf den Rübenertrag und bereinigten Zuckerertrag (BZE) überprüft.
Versuchsanlage
1) Vorversuche im Feld:
Bereits 2006 wurde der Frage nachgegangen, ob bei niedrigen EUF-Mikronährstoffgehalten (3. Fraktion) im Boden eine Düngung ertragswirksam ist und wo die Grenzwerte einer unzureichenden Versorgung liegen, die eine Düngung von Feldfrüchten rechtfertigen. Die Untersuchungen wurden 2007 modifiziert und intensiviert.
2) Streifenversuch auf Praxisflächen:
Für diese Versuche wurden Praxisflächen mit niedrigen, mittleren und hohen Bodengehalten an Mikronährstoffen ausgewählt.
Auf den Versuchsflächen wurden 2 Varianten angelegt mit einer Kontrolle und einer gedüngten Variante mit Fetrilon-Combi (1 kg/ha bei zweimaliger Anwendung = 90g MgO, 40g Eisen, 40g Mangan, 15g Kupfer, 15g Zink, 5g Bor, 1g Molybdän, jeweils in wasserlöslicher Form)
3) Exaktversuche zu Zuckerrüben und Weizen
In den laufenden Exaktversuchen mit Stickstoff (jeweils 6 Düngungsvarianten (0, 40; 80, 120; 160, 200 kg N/ha in 4-facher Wiederholung), Phosphor und Kalium (mit unterschiedlichen P- und K-Stufen) bei Zuckerrüben und Stickstoff (15 Varianten in 4-facher Wiederholung) bei Getreide wurde eine Mikronährstoffdüngung integriert.
Die Düngung der Mikronährstoffe erfolgt für die Wiederholungen 1 und 2, die Wiederholungen 3 und 4 dienen als Kontrolle ohne Mikronährstoffdünger.
Ergebnisse
Abbildung 1 zeigt die Wirkung einer Spurenelementdüngung
auf Mehrertrag der Zuckerrübe auf 42 Standorten (Streifenversuche bei Zuckerrüben, Südzucker, Bodengesundheitsdienst, 2006-2007)
auf Mehrertrag der Zuckerrübe auf 42 Standorten (Streifenversuche bei Zuckerrüben, Südzucker, Bodengesundheitsdienst, 2006-2007)
Abbildung 1
Bei niedriger Manganversorgung konnten im Mittel Mehrerträge von 0,4t/ha erzielt werden. Die Mehrzahl dieser Standorte reagierte positiv auf die Düngung mit Mikronährstoffen. Bei mittlerer bis hoher Manganversorgung waren praktisch Mehrerträge durch die Mikronährstoffdüngung eingetreten.
Die EUF-Bodenuntersuchung auf Mikronährstoffe zeigt, ob eine Düngung sinnvoll ist, um das Ertragspotenzial des Standorts auszuschöpfen. Mehrerträge belohnen den Düngeraufwand. Andererseits hilft die Kenntnis über eine ausreichende Versorgung und Bereitstellung für die Pflanze Düngerkosten einzusparen. Eine pauschale Düngung ist aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen abzulehnen.