Mietenabdeckung

Die Mietenabdeckung ist ein wichtiger Schutz der Rüben während der Lagerung am Feldrand. Laut Liefervertrag ist Mietenabdeckung für Rüben vorgeschrieben, die ab der 49. KW geliefert werden. Die Mietenabdeckung sollte ca. 3 Tage nach der Rodung erfolgen.

Die Hauptgründe für eine Mietenabdeckung sind:

  1. Anhaftenden Erde kann besser abtrocknen und reinigt sich bei der Verladung besser ab.
  2. Atmungsverluste werden verringert.
  3. Ein Einfrieren bzw. Auftauen der Rübenmiete wird verringert/ herausgezögert.

Das gängiste Material zur Mietenabdeckung ist Rübenschutzvlies. Dies kann sowohl händisch wie auch maschinell auf die Miete aufgebracht werden (unterschiedliche Vliesmaße für händische und maschinelle Mietenabdeckung). Je nach Region kommt auch Stroh zum Einsatz. Hierbei muss aber auf eine ausreichende Strohauflage geachtet werden. Außerdem muss gewährleistet sein, dass kein Stroh mit den Rüben in die Fabrik geliefert wird.

Überbetriebliche maschinelle Mietenabdeckung

Der Mietenschutz erhält die Verarbeitungsfähigkeit der Zuckerrüben, vermindert die Lagerverluste und verbessert die Erdabreinigung. Entscheidend für den Erfolg des Mietenschutzes ist, dass die Rüben abtrocknen und Niederschläge nicht in die Lagermiete eindringen.
Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass das Rübenschutzvlies das am besten geeignete Material ist. Es besteht aus vernadelten, endlosen Polypropylen Fasern, ist sehr reißfest und atmungsaktiv.
In den Südzucker Fabrikeinzugsgebieten gibt es unterschiedliche Formen des überbetrieblichen Mietenschutzes mit dem Rübenschutzvlies.

Mit weiten Auslegern kann vom Weg aus abgedeckt werden (Foto: Südzucker AG)
Idealerweise wird der Mietenschutz von der Transportgruppe bzw. Spediteur den Rübenanbauern mit angeboten. Vliesbreite und Mietenbreite sind abzustimmen, sowie die Art der Sicherung gegen Wind. Die Landwirte sind zu informieren, ob ein Komplettservice angeboten wird bzw. welche Aufgaben bei ihnen verbleiben. Ganz entscheidend ist die richtige Anlage der Mieten durch die Zuckerrübenroder (gleichmäßige und richtige Mietenbreite, Abstände zum Weg und Hindernissen, … ).
Bei allen drei Systemen werden die Vliese auf ein 6 m langes Rohr (Metallkern) aufgerollt, mit dem jeweiligen Gerät über der Miete abgerollt und vor der Verladung wieder auf den Metallkern gerollt. Bei Frost kann unter Umständen das Vlies nicht gleich am Feld aufgerollt werden. Mit einem Kurzrohr oder einem Schlupf (gesamte Vliesbreite in den Schlupf nehmen) wird das Vlies dann von der Miete gezogen und muss neben der Miete am Boden liegen bleiben bis der Frost ausgetreten ist. Die Lagerung der Vliesrollen kann in Wechselcontainern, offenen Anhängern oder unter Dach vorgenommen werden. Das Vlies muss nicht zum Austrocknen ausgerollt werden. Die Rohre müssen verzinkt sein, da sonst das Vlies während der Lagerung an das Rohr »rostet«. Während bei dem Klünder- und Baggersystem Rohre der Stärke 88,9 x 4,05 mm ausreichen, müssen bei dem Endress System stabilere Rohre mit einer höheren Wanddicke eingesetzt werden.