Beobachtung | mögliche Ursache | Abhilfe sofort | Abhilfe zukünftig | |
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1. | Gelblich verfärbte Schnitzel im unteren Bereich des Silos, schmierige oder feuchte Konsistenz | keine ausreichende Abkühlung, Silobefüllung zu hoch | nicht notwendig, Verfütterung unproblematisch | Silomaße anpassen |
2. | Farbliche Übergänge/ Unterschiede | Silobefüllung über zu lange Zeitspanne; unterschiedlich starkes Festfahren, seitliches Eindringen von Wasser | solange die Silage nicht verdorben ist, kann weiter verfüttert werden | Silobefüllung optimieren, gleichmäßiges Festfahren sicherstellen, Folie an den Seiten überschlagen, damit kein Wasser eindringen kann |
3. | Schimmelbildung im oberen Bereich des Silos | Abdeckung unzureichend, Sauerstoffausschluss nicht ausreichend gewährleistet, Mängel in der Abdeckung, Beschädigungen der Folie (z.B. Vogelfraß) Vorschub zu gering, Tieranzahl nicht ausreichend, bzw. Rationsanteil zu gering Silierdauer zu kurz unzureichende Verdichtung | verdorbene Ware verwerfen, Vorschub deutlich erhöhen! verfütterte Menge steigern | DLG geprüfte Folie verwenden; Folie mit Erde, Sandsäcken o.ä. beschweren; Beschädigungen unverzüglich reparieren; Schimmelherkunft klären (z.B. verschmutze Zwischenlagerplätze); Silovorschub auf zu verfütternde Menge und Tierzahl abstimmen und Silogröße richtig wählen; mindestens 6 Wochen Silierdauer einhalten |
Schimmelbildung bei Beginn der Verfütterung im ersten Teil der Miete | Sauerstoffausschluß nicht ausreichend gewährleistet, bei Schlauchsilage Ventil zu spät geschlossen | siehe oben; nach Schnitzelentnahme Anschnittfläche mit Propionsäure behandeln (hat aber nur Oberflächenwirkung und kann Lufteintritt in den Silostock nicht stoppen!) | Windrichtung bei Siloöffnung beachten, entgegen der Hauptwindrichtung öffnen! | |
Schimmelbildung als Sichel ca. 5 – 10 cm unter der Folie | zu lange mit dem Abdecken gewartet; oberste Schicht nicht genügend verdichtet | siehe oben | Schnitzel unverzüglich abdecken, evtl. zunächst mit dünner Baumarktfolie und dann mit DLG geprüfter Silofolie | |
Schimmelbildung direkt unter der Folie | Sauerstoffausschluss nicht gewährleistet, Folie beschädigt | siehe oben | Folienqualität beachten; Abdeckung verbessern |
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Ballenförmiger Schimmel im Zentrum; bläulich-weißer Schimmel (Penicillium roqueforti) | Infektion bei der Mietenanlage; Lagerstätte vorher nicht gereinigt und desinfiziert | siehe oben | Lagerstätte sorgfältig auswählen und vorher gründlich reinigen und desinfizieren (auch die Umgebung!) | |
Große vereinzelte Schimmelnester im seitlichen und/oder oberen Bereich | Folie beschädigt | siehe oben | Folie regelmäßig auf Beschädigung kontrollieren; Vogelschutznetze verwenden; Löcher unverzüglich abdichten und zukleben |
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Feuerrote Schimmelstellen | Pressschnitzel sind mit Kalk in Berührung gekommen | verdorbene Ware verwerfen, Vorschub erhöhen | auf Sauberkeit der Lagerstätte achten | |
4. | Nachrutschende Schnitzel | Silo zu hoch (> 2m); TM-Gehalt der Schnitzel zu gering (< 18 %) | solange Silage nicht verdorben ist, kann weiter verfüttert werden | Silomaße beachten; Silogröße dem täglichen Vorschub anpassen |
5. | Nacherwärmung | Vorschub zu gering; Tieranzahl nicht ausreichend bzw. Rationsanteil zu gering; Silierdauer zu kurz; Abkühlung unvollständig; zu geringe Verdichtung vor allem bei hohem TM-Gehalt (>28 %) | verfütterte Menge steigern (bis zu 25 kg /Kuh + Tag möglich!) | Silovorschub auf zu verfütternde Menge und Tierzahl abstimmen; bei vorzeitiger Öffnung (Futterknappheit>) oder absehbar geringem Vorschub -> Verwendung eines chemischen Silierzusatzes |