Wie wird Carbokalk hergestellt?

In der Zuckerproduktion wird Kalkmilch zur Reinigung des Rohsaftes eingesetzt. Ein markantes Teil jeder Zuckerfabrik ist der Kalkofen, in dem die angelieferten Kalksteine mit Koks gebrannt werden. Das dabei frei werdende Kohlendioxyd wird aufgefangen und im Laufe des Saftreinigungsprozesses zum Ausfällen der mit dem Zuckersaft gemischten Kalkmilch im Reinigungsprozess verwendet. Diesen Prozess nennt man die Carbonatation, daher ist auch der Name „Carbokalk“ abgeleitet. Der dabei entstandene „Kalkschlamm“ wird in speziellen Kerzenfiltern wieder vom Zuckersaft getrennt und anschließend in Filterpressen zu Carbokalk abgepresst.

Saftreinigung

Schematische Darstellung der Saftreinigung in der Zuckerfabrik
In einigen Fabriken wird der Kalkschlamm jedoch nicht abgepresst, sondern als Flüssigkalk mit Spezialfahrzeugen auf den Feldern ausgebracht. In den Werken der SÜDZUCKER AG wird ausschließlich gepresster Carbokalk hergestellt und als Düngemittel in die Landwirtschaft abgegeben. Im Werk Zeitz gibt es eine Besonderheit. Dort wird der Carbokalk als Grundstoff zur Rauchgasentschwefelung im Braunkohlekraftwerk eingesetzt. Der dabei entstehende Gips ist in der Landwirtschaft nicht verwertbar.

Blick auf eine der vier zur Kampagne 2001 installierten Kalkpressen im Werk Offstein

 

Bezug und Ausbringung –>