Der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt ist eine wichtige Aufgabe und wir Landwirte können dabei mithelfen.
Diese bieten Lebensraum und Nahrung sowie Rückzugsmöglichkeiten für Honigbienen, Schmetterlinge, Regenwürmer, Vögel und andere Tiere.
Nutzen von Blühflächen im Zuckerrübenanbau
- Verbessern das Image der Landwirtschaft
- Fördern die Naherholung
- Binden den im Boden vorhandenen freien Stickstoff
- Tragen durch Pflanzen- und Wurzelmasse zur Humusbildung bei
- Fördern intensives Bodenleben und verbessern die Struktur des Bodens (Tragfähigkeit)
Hier blüht´s im und am Rübenacker –>
Für das Projekt Blühflächen im Zuckerrübenanbau wurden nachfolgende Mischungspartner ausgewählt:
Arten | |
18% | Peluschke |
14% | Ringelblume |
12% | Sommerwicke |
10% | Saflor |
8% | Öllein-weiß blühend |
8% | Öllein-blau blühend |
5% | Inkarnatklee |
5% | Sonnenblume |
5% | Phacelia |
4% | Perserklee |
3% | Gelbklee |
3% | Tagetes |
3% | Hornklee |
1,9% | Kornblume |
0,1% | Klatschmohn |
Blühmischung – was blüht denn da?
Hinweise zur Aussaat
Vorbereitung
feinkrümeliges, abgesetztes Saatbeet
frei von Ernterückständen
wenn nötig bereits zum Winter des Vorjahres pflügen
Problemstandorte (Quecke, Hirsen) sind eher ungeeignet
möglichst Konkurrenz durch andere Pflanzen vermeiden
Das heißt der Boden sollte vor der Neuanlage einer Blühfläche möglichst gepflügt oder gefräst und anschließend mit einer flachen Bodenbearbeitung mit Egge oder Kreiselegge eine feinkrümelige Bodenstruktur hergestellt werden. Auf Flächen, auf denen Probleme mit schnellkeimenden, konkurrenzstarken Unkräutern wie Kamille und Gänsefuß zu erwarten sind, sollte ein sogenanntes „Falsches Saatbeet“ bereitet werden. Das Saatbeet wird bereits 2-3 Wochen vor der geplanten Saat hergerichtet, dadurch wird das Auflaufen der Unkräuter angeregt. Wenn diese im aufgelaufen und im Keimblattstadium sind, kann man sie mechanisch mit einer flachen Bodenbearbeitung z.B. mit einem Striegel bekämpfen.
Aussaat
Ablage des Saatguts nur oberflächlich; geringe Bedeckung der Saat mit Erde unproblematisch (1 cm)
Anwalzen des Saatguts für einen nachhaltigen Bodenschluss
Flächen müssen abgetrocknet sein
Feldaufgang artenabhängig nach 2-4 Wochen
Wenn die Samenkörner zu tief abgelegt werden, laufen sie nur zögerlich auf oder keimen gar nicht. Die Aussaat kann man mit den üblichen Sämaschinen oder mit dem Düngestreuer erfolgen. Dabei sollten die Säschare und der Saatstriegel optimalerweise komplett ausgehoben werden. Zumindestens sollte die Säschare nur flach über dem Saatbett laufen sowie der Saatstriegel auf wenig Griff eingestellt sein. Sehr lockere, trockene und sandige Böden sollten vor der Saat angewalzt werden, um die Ablage auf der Bodenoberfläche zu gewährleisten.
Um den Ackerboden nicht zu stören, muss auf Vorlaufwerkzeuge (Scheibenegge) verzichtet werden. Die Direktsaat hat den Vorteil, dass der Anschluss an das Kapillarwasser sichergestellt ist und die typischen Problemunkräuter nicht zum Auflaufen angeregt werden.
Bei der Aussaat ist es meist sinnvoll, das Saatgut mit einem (nicht keimfähigen) Füllstoff (z.B. Sojaschrot, Getreideschrot oder Sand) zu strecken, um das Saatgut besser dosieren zu können und um Probleme durch die unterschiedlichen Korngrößen (Entmischung des Saatguts) zu vermeiden (Abbildung 56 rechts). Das Entmischen des Saatgutes kann bei den meisten Sämaschinentypen auch durch das Ausschalten der Rührwelle vermieden werden. Durch Anwalzen des Saatguts wird das Auflaufen der Blühmischung zusätzlich verbessert, da dadurch der Anschluss an das Kapillarwasser gefördert wird.
Standortwahl
Bevorzugt am Rand einer Rübenfläche
Mithilfe der Blühstreifen können Kurven und Ecken begradigt und so die Bearbeitung der angrenzenden Kulturfläche erleichtert werden.
Blühstreifen entlang von Hecken oder Baumgruppen oder anderen bestehenden Lebensräumen (Gewässern) profitieren von der Nähe dieser Strukturen.
Bei verholzten Strukturen sollten die angrenzenden Blühstreifen jedoch am besten südlich davon liegen, damit sie nicht verschattet werden und sich die Blühmischung gut entwickeltÜberwintern
Blühflächen können über Winter stehen gelassen werden. Sie sehen zwar für manche Betrachter im Winter optisch nicht besonders schön aus (für andere haben sie durchaus ihren Reiz), sind aber sehr wichtig für viele Tiere. Sie bieten Insekten, aber auch Vögeln und Feldhasen und anderen Tieren Rückzugsräume und Nahrung und können als Überwinterungs- und Nistplätze genutzt werden.