Die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen aus dem Boden hängt nicht nur von deren absoluter Menge, sondern auch von deren Verfügbarkeit ab.
Die Verfügbarkeit der Nährstoffe wird dabei maßgeblich vom Wassergehalt des Bodens, dem Wurzelwachstum und der Mikroorganismentätigkeit beeinflusst. Da alle Nährstoffe nur in der wässrigen Phase per Diffusion oder mit dem Wasserstrom zur Wurzel gelangen, können die Nährstoffe bei geringem Bodenwassergehalt weniger gut an die Wurzel transportiert werden. So können bei Trockenheit Nährstoffmangelsymptome auftreten, die durch Düngung nicht zu beheben sind, da eine unzureichende Durchfeuchtung des Bodens besteht. Bei Stickstoff wird unter trockenen Bedingungen zudem die Mineralisation wegen der geringeren Aktivität der Mikroorganismen ebenfalls beeinträchtigt. Ebenso kann ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert zu einer eingeschränkten Verfügbarkeit von Nährstoffen führen.
Für die Nährstoffaufnahme ist zudem die Ausbildung eines leistungsfähigen Wurzelsystems notwendig. Daher können auch
Symptome von Nährstoffmangel auftreten, wenn die Wurzelentwicklung der Pflanzen durch Faktoren wie Verdichtung, Staunässe, Nematoden, Rizomania, Strohmatten etc. gehemmt ist. Auch in diesen Fällen ist der sichtbar werdende Stickstoffmangel nicht durch Düngung zu beheben, da die wahren Ursachen dafür woanders liegen.