Rübenmotte

Scrobipalpa ocellatella

Schadbild

Schwarzes Gespinst und Kot in den Rübenherzen. Foto: Südzucker (Merz)

Das Schadbild ist im Rübenkopf und im Bereich der jüngsten Blätter zu finden. Auch wenn Sie relativ schnell kriechen, sind die Raupen am Rübenkopf zwischen den Blattstielen zu finden. In den Blattstielen und im Rübenkopf befinden sich tiefe Gänge, teils mit dunklem Kot durchsetzt da die Larven hier die Herzblätter mit feinen Fäden zusammenspinnen und diese zerfressen. In der Folge verhindert eine sekundäre Fäulnis die Blattneubildung. Herzblätter und Rübenkopf verfärben sich schwarz und vertrocknen. Das frühe Schadbild wird meistens nur bei regelmäßigen Bestandkontrollen erkannt, da die Zuckerrüben ständig neue Blätter bilden. Zu Beginn ähneln die Symptome einem Befall mit Schattenwickler und später der Herz- und Trockenfäule aufgrund von Bormangel. Befallsfördernd wirkt sich trockenes, warmes Wetter vor allem im Juli/August aus.

Die Larven fressen sich durch die Blattstiele und dem Rübenkopf. Foto: Südzucker (Merz)

 

Sekundäre Fäulnis an der Rübe verhindert das neue austreiben von Blättern und kann so zum Totalausfall der geschädigten Rübe führen. Foto: Südzucker (Merz)

 

Lebenszyklus

Die Raupen der Rübenmotte überwintern meistens als Puppe in vorjährigen Rübenköpfen, Rübenschlägen oder Mieten. Bei günstiger Witterung erscheint das adulte Tier (Falter) ab April/Mai. Nach einer Paarung legen die Weibchen kleine ovale Eier (~0,5 mm) an den Blättern und Stängeln der Zuckerrüben ab. Die Larven schlüpfen nach 7-10 Tagen und durchlaufen insgesamt vier Larvenstadien. Die folgende Verpuppung findet in maximal 5 cm Bodentiefe statt.

Bedeutung

Durch die sekundäre Fäulnis am Rübenkörper kann es bis zu einem Totalausfall der geschädigten Rüben kommen.

Maßnahmen zur Schadensminderung

Eine Insektizidemaßnahme hat keine große Wirkung auf die Rübenmotte da die Larven im Rübenkopf und Blattstiel nur schwer erreicht werden können. Das LTZ Augustenberg hatte hierzu 2015 Feldversuche durchgeführt, die auch bei optimalen Bedingungen einen maximalen Wirkungsgrad von nur 50 % erreichten.

Befallene Schläge sollten nach der Rübenernte möglichst tief bearbeitet werden. In der Regel können Tiere, die in flachen Böden in Pflanzenresten überwintern nicht die Oberfläche erreichen wenn diese tiefer als 15 cm „eingepflügt“ wurden.