Witterung
Örtlich heftige Schauer kündigen sich ab morgen an. Bis Sonntag soll es überall einmal regnen.
Blattkrankheiten
In der vergangenen Woche waren wegen der ergiebigen Niederschläge in der Regel keine Feldarbeiten möglich. Allerdings waren die feuchten Bodenbedingungen hervorragend geeignet, um Schosser und überstehende Unkräuter auszuziehen. Die Gebiete, die also vergangene Woche zur Kontrolle der Rübenbestände aufgerufen wurden, konnten bei Befall frühestens diesen Montag ein Fugizid ausbringen. Das Problem aller Rübenfungizide ist, dass die Wirkung hauptsächlich vorbeugend ist.
Dies zeigt sich sehr stark bei den Beständen, die bereits vor zwei Wochen in der KW 27 behandelt wurden. Hier waren auf einigen Standorten bereits zum Behandlungszeitpunt etliche Infektionen gesetzt, die erst nach der Behandlung als Cercospora-Fleck sichtbar wurden. Der Befall stieg so stark an, dass hier bereits jetzt ein zweiter Warnaufruf versandt wird. In Rain am Lech zeigt sich das genaue Gegenteil. Keines der Gebiete erreicht Befallswerte nahe der Behandlungsschwelle.
Gebiet Plattling:
- Laabertal
- Aitrachtal
- Gäuboden Osterhofen (2. Aufruf)
- Gäuboden Plattling (2. Aufruf)
- Gäuboden Straubing (2. Aufruf)
Gebiet Rain/Lech:
- kein Aufruf
Die Monitoring-Ergebnisse können Sie hier oder für
Wie wird bonitiert?
Zur Ermittlung des Befalls kontrollieren Sie über den Schlag hinweg 100 Blätter im mittleren Blattbereich der Rübe. Die Schadschwelle ist überschritten, wenn 5 % der Blätter mit einem oder mehreren Erregern befallen sind. Hierzu zählen die meist auftretende Cercospora, aber auch Mehltau, Rost und Ramularia. |
Weiterhin sind bakterielle Blattflecken zu finden. Diese können nicht bekämpft werden.
Bei starkem bis mittlerem Befall ist als erste Maßnahme weiterhin eine Kombination aus Strobilurin plus Azol möglich (z.B. Juwel oder Azol plus Ortiva). Folgebehandlungen dann mit Azolen.
In den Randbereichen des Anbaugebietes, wo der Cercospora-Druck nicht so hoch ist, reichen reine Azol-Varianten aus. Aber auch hier sollte die Aufwandmenge nicht reduziert werden.
Im bayerischen Starkbefallsgebiet bleibt die Empfehlung bei 1,25 kg/ha Funguran Progress plus ein reines Azol-Präparat (z.B. Spyrale, Duett Ultra, Rubric) in der vollen Aufwandmenge. Kupfermittel lagern sich auf der Blattoberfläche an und können nicht in dem Maße in das Rübenblatt eindringen, wodurch sie regenanfällig sind. Ein kurzer Schauer genügt nicht, um den Spritzbelag abzuwaschen. Regenmengen von über 60 mm, wie sie in der vergangenen Woche gefallen sind, sind aber dann doch zu viel.
Für eine zweite Behandlung gilt bis 15. August die Schadschwelle von 15 % befallener Blätter. Diese zweite Maßnahme kann etwa drei Wochen nach der ersten Spritzung erfolgen.