12.07.2016 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Aktuelle Hinweise vom 12. Juli – deutliche Ausbreitung von Cercospora!

Witterung
Die nächsten Tage bleiben regnerisch und glücklicherweise kühl. Nächste Woche wird wärmer.

Blattkrankheiten
Nach der freundlich-warmen Witterung der letzten Woche treten nun vermehrt Cercospora Blattflecken auf. Vor allem in Plattling reichte die Feuchtigkeit auf den Blättern aus für eine Infektion. Hier werden die Landwirte in fast allen noch fehlenden Regionen aufgerufen, die Bestände zu kontrollieren. In Rain am Lech erhalten immerhin zwei Gebiete einen Warnaufruf.

Gebiet Plattling: 

  • Donau-Regensburg
  • nördl. Donautal
  • Gäuboden West
  • Aitrach-Gäu
  • Wallerfing
  • Vilstal
  • Isartal
  • Landshut

Gebiet Rain/Lech:

  • Donau-Lech
  • Isartal

Die Monitoring-Ergebnisse können Sie hier abrufen.  (Übersicht Monitoring)

Plattling     und            Rain/Lech

Die Bonitur der Blattkrankheiten erfolgt auch heuer wieder auf 70 Standorten im gesamten Einzugsbiet unserer beiden Werke und wird vom Südzucker-Rohstoff-Service und der Offizialberatung durchgeführt. Dennoch ist das Auszählen auf dem eigenen Standort wichtig, weil sich Lage, Sorte, Vorfrucht und vieles mehr auf die Ausbreitung der Blattkrankheiten auswirken.
Zur Ermittlung des Befalls kontrollieren Sie über den Schlag hinweg 100 Blätter im mittleren Blattbereich der Rübe. Die Schadschwelle ist überschritten, wenn 5 % der Blätter mit einem oder mehreren Erregern befallen sind. Hierzu zählen die meist auftretende Cercospora, aber auch Mehltau, Rost und Ramularia.

Cercospora-Erstbefall durch die Lupe fotografiert
Bei Cercospora-Flecken sind unter der Lupe bereits ab 8-facher Vergrößerung ein Pilzrasen und die schwarzen Punkte zu erkennen.

Bakterielle Blattflecken zählen nicht dazu und können mit Fungiziden auch nicht bekämpft werden! Sie zeigen sich als graue oder braune unförmige Flecken mit deutlichem Rand und entstehen oft nach Hagel oder Starkregen. Bei bakteriellen Blattflecken ist unter der Lupe (mind. 8x) betrachtet kein Pilz-Gewebe zu sehen.

In Starkbefallsgebieten mit Verdacht auf Resistenzen empfehlen wir für die ersten beiden Spritzungen eine Mischung aus 1,25 kg/ha Funguran Progress plus ein reines Azol-Präparat (z.B. Spyrale, Duett Ultra, Rubric) in der vollen Aufwandmenge.
Bei starkem bis mittlerem Befall ist als erste Maßnahme weiterhin eine Kobination aus Strobilurin plus Azol möglich (z.B. Juwel oder Azol plus Ortiva). Folgebehandlungen dann mit Azolen.
In den Randbereichen des Anbaugebietes, wo der Cercospora-Druck nicht so hoch ist, reichen reine Azol-Varianten aus. Aber auch hier sollte die Aufwandmenge nicht reduziert werden.

Unkrautrüben und Schosser
Verbinden Sie die Blattkrankheitenbonitur mit dem Bereinigen der Bestände. Derzeit sind schon einige Schosser und Unkrautrüben zu sehen und nach den Niederschlägen leichter zu ziehen. Beide machen mehrere tausend Samen pro Jahr und können längerfristig die Wirtschaftlichkeit des Rübenanbaus deutlich vermindern.
Schosser