Witterung
Für die nächsten Tage ist Regen vorhergesagt, die Mengen werden lokal unterschiedlich sein.
Stand der Rüben
Die heurige Rübenaussaat erfolgte im Prinzip in zwei Wellen. Die erste fand bereits in der Woche vor Ostern statt. Hier wurden vor allem gepflügte Schläge in den Gäulagen gesät. Diese Rüben sind bereits vollständig aufgelaufen und die 1. NAK ist in der Regel ausgebracht.
Die zweite Aussaatwelle war in den ersten Apriltagen und umfasste immerhin noch die Hälfte der Gesamtfläche (Plattling 70 %, Rain 30 %). Hier kamen vor allem noch die Mulchsaatflächen dran, die langsamer abtrockneten. Diese Rüben laufen gerade auf, so dass demnächst die 1. NAK ansteht.
Pflanzenschutz
In der 1. NAK wird meist nur eine Zweierkombination als „Standard“-Mischung ausgebracht, z.B. 1,0 l/ha Betanal Expert plus 1,0 l/ha Metafol SC.
Die 2. NAK sollte an die Problemunkräuter angepasst werden. In den letzten Tagen erreichten uns einige Anrufe zu Ölrettich, der noch aus der Zwischenfruchtmischung stammt. Erhöhen Sie hier die Goltix-Mengen über die gesamte Spritzfolge. In der 2. und 3. NAK sollten Sie 20‑30 g/ha Debut plus Formulierungshilfsstoff zugeben. Diese Mischung eignet sich auch bei Hundspetersilie, Zweizahn, Vogelknöterich und einigen durchgewachsenen Unkräutern. Beachten Sie bei der Anwendung von Debut die Anwendungshinweise (nur in stabilen Rübenbeständen, Temperaturen unter 25 °C mit geringen Schwankungen, kein Nachtfrost, etc.)
Bei stärkerem Besatz an Windenknöterich und ausreichend Bodenfeuchtigkeit können Sie zur Standardmischung 0,5 – 0,8 l/ha Rebell Ultra geben, wenn der Schlag weder im wassersensiblen Gebiet liegt noch die Bodenarten S, lS, sU, ssL oder lU aufweist. Ggf. kann die Goltix-Menge etwas reduziert werden.
Rechnen Sie ab der 2. NAK mit trockenen Verhältnissen, können Sie bei Windenknöterich dem „Standard“ alternativ 60 – 80 g/ha Lontrel 720 bzw. 70 – 100 ml/ha Lontrel 600 oder 0,4 ‑ 0,6 l/ha Vivendi hinzufügen. Wichtig ist dabei, dass eine ausreichende Menge an Phenmedipham in der Mischung bleibt.
Schneckenkontrolle jetzt!
Wegen des milden Winters und den feuchten Bodenverhältnissen ist die Schneckengefahr derzeit recht hoch. Kontrollieren Sie daher dringend das Schneckenaufkommen in Ihren Rübenschlägen. Dazu streuen Sie per Hand an mehreren Stellen im Schlag etwas Schneckenkorn aus und legen einen Jutesack oder ein Brett darüber. Die Kontrolle sollte frühmorgens stattfinden. Ist eine Bekämpfung erforderlich (Schadschwelle bei 2 Schnecken/m²), empfehlen wir Mollustop oder Delicia Schneckenlinsen mit 3 kg/ha oder Metarex TDS oder Sluxx mit 7 kg/ha
Zählstrecken anlegen
Legen Sie zur Kontrolle der Bestandesdichte Zählstrecken an. Beim Reihenabstand von 50 cm zählen Sie die aufgelaufenen Rübenpflanzen von zwei Reihen auf 10 m Länge, bei der 45er Reihe sind es 11 m. Multipliziert mit 1.000 ergibt die aufsummierte Zahl die Pflanzenzahl je Hektar. Führen Sie dies an mehreren Stellen im Schlag durch.
Markieren Sie die aufgelaufenen Pflanzen, damit Sie feststellen können, ob es noch mehr oder weniger werden. Stäbe zur Markierung eignen sich nur bedingt, da diese oft von Hasen aufgesucht werden, welche die nebenstehenden Rüben abbeißen.