15.09.2016 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Aktuelle Hinweise vom 15. September – Kampagnestart, Gammaeulenbefall, Zwischenfrucht am Hang!

Witterung
Ab morgen wird es herbstlich. Zuerst kommen Gewitter, danach bringt ein Tiefdruckgebiet, welches das Wetter bis Montag bestimmt, höhere Regenmengen.

Blattkrankheitenmonitoring
In der vergangenen Woche fand das letzte Blattkrankheitenmonitoring für dieses Jahr statt. Die Befallshäufigkeit in Plattling war heuer sehr stark, viele Standorte wiesen einen 100-prozentigen Befall auf. Zum Glück blieb die Befallsstärke (= befallene Blattfläche) in überschaubarem Rahmen, so dass es nur selten und wenn dann nesterweise zur Blattneubildung kam.
In Rain am Lech zeigte sich ein ganz gegensätzliches Bild. Hier wurden lediglich fünf Regionen zweimal zur Kontrolle aufgerufen, der Rest einmal oder sogar garnicht.
Weil die Kampagne nun bereits angelaufen ist, erfolgte kein weiterer Kontrollaufruf.
Einen sehr guten Überblick über die Monitoring-Ergebnisse und den Verlauf des Befalls auf den einzelnen Standorten erhalten Sie mit dem Programm Blattkrankheiten-Warndienst unter www.bisz.suedzucker.de

Im Sortenversuch zeigt sich auch heuer wieder ein starker Unterschied in der Anfälligkeit zwischen den einzelnen Sorten.
Im Sortenversuch zeigt sich auch heuer wieder ein starker Unterschied in der Anfälligkeit zwischen den einzelnen Sorten.

 

Erheblicher Gammaeulen-Befall
In der Region unterhalb der Isar sind die Rüben heuer erneut von den Raupen der Gammaeule verstärkt befallen. Eine Bekämpfung ist ab 3 Raupen pro Pflanze anzuraten. Verwenden können Sie z.B. 75 ml/ha Karate Zeon. Achten Sie auf eine gute Benetzung der Blätter. Die Wartezeit bei Karate Zeon beträgt 28 Tage bis zur Ernte. Damit können nur noch die Bestände ab der zweiten Abfuhrrunde behandelt werden.
Gammaeule

Kampagnestart
Die Anfuhr zur heurigen Kampagne startete in beiden Werken am Montag, den 12. September.
Trotz der ausgeprägten Trockenheit waren die Rodebedingungen vergleichsweise gut. Die Rüben konnten bislang mit wenig Wurzelbruch und einem sehr geringen Erdanteil gerodet und geliefert werden. Dass heuer etwas mehr Spätverunkrautung in den Feldern zu beobachten ist, zeigt sich auch in den Rübenlieferungen. In Plattling gab es kurzzeitig Probleme im Werk, weil dieser Fremdbesatz entfernt werden muss, bevor die Rüben geschnitten werden. Auffällig war außerdem ein hoher Anteil an Rüben mit Rhizoctonia-Befall. Einige Ladungen beinhalteten einen Anteil von 5 % und mehr.
Der Zuckergehalt ist seit den letzten Proberodungen noch etwas angestiegen. Im Plattlinger Bereich werden mit durchschnittlich 16,2 % noch relativ niedrige Polarisationswerte ermittelt, während in Rain schon Zuckergehalte von 17,9 % und darüber erzielt werden. Relativ hoch ist heuer der Amino-N-Gehalt, der bei 13 – 14 mmol/kg Rübe liegt.

Zwischenfurchtanbau
Planen Sie auf Flächen, auf denen 2017 Rüben stehen sollen, mit mehr als 2 % Gefälle unbedingt eine Zwischenfrucht für Mulch- oder Direktsaat ein, wenn sich am Hangende ein Gewässer befindet. Alternativ geht auch ein Gewässerrandstreifen. Durch die Abstandsauflagen ist die Ausbringung der meisten Rübenherbizide zu Gewässern verboten, wodurch ein effektiver Rübenanbau 2017 ansonsten nahezu unmöglich wird! Daneben sprechen auch Punkte wie Erosionsschutz, Nährstoffbindung, etc. für eine Zwischenfrucht. Achten Sie bei der Auswahl der Zwischenfrucht darauf, dass diese im Frühjahr beherrschbar bleibt.