05.07.2016 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Aktuelle Hinweise vom 5. Juli – erste Warnaufrufe Cercospora! Wasseraufwandmenge anpassen!

Witterung
Der Sonne-Wolken-Mix geht weiter. Niederschläge sind vorerst nicht zu erwarten.

Blattkrankheiten
Während in Rain am Lech die Ausbreitung der Blattkrankheiten eher auf der Stelle tritt, ist im Plattlinger Bereich ein starker Zuwachs zu verzeichnen. Von ehemals vier erhöhte sich die Anzahl der Standorte mit Befall auf 14. In einigen Regionen hat der Cercospora Befall deutlich zugenommen, so dass hier ein Aufruf zur Kontrolle der Bestände versandt wird. Es betrifft die Regionen:

  • Gäuboden Straubing
  • Gäuboden Plattling
  • Gäuboden Osterhofen
  • Rottal

Die Monitoring-Ergebnisse können Sie hier abrufen:

Plattling          und                Rain/Lech

Die Behandlungsschwelle liegt bis Ende Juli bei 5 % infizierter Blätter. Hier wird die Summe der Krankheiten Cercospora, Ramularia, Mehltau und Rost beachtet. Bakterielle Blattflecken gehören nicht dazu!

Cercospora Blattflecken sind bei Befallsbeginn rund mit einem rötlich braunen Rand. In der Mitte sind zeitweise schwarze Punkte und ab ca. 8-facher Vergrößerung ein „Pilzrasen“ erkennbar.
Sollten Sie sich bei manchen Blättern nicht sicher sein um welche Krankheit es sich handelt, dann stecken Sie das Blatt 2-3 Tage in eine verschließbare Plastiktüte. Das Mikroklima beschleunigt die Entwicklung des Pilzes, so dass sie nach kurzer Zeit einen Pilzrasen erkennen sollten, falls es sich um Cercospora handelt.

Wegen Resistenzen bei Strobilurinprodukten und Wirkungsminderung bei manchen Azolen, ist in den Hauptbefallsgebieten per Notfallzulassung nach Art. 53 der Einsatz von Funguran Progress erlaubt worden. Der Einsatz beschränkt sich auf die Risikogebiete im Bundesland Bayern.

Die richtige Mittelwahl könnte in manchen Gebieten heuer etwas schwieriger werden.
Die richtige Mittelwahl könnte in manchen Gebieten heuer etwas schwieriger werden.

In Abstimmung mit der amtlichen Beratung empfehlen wir für die erste und zweite Fungizidspritzung in den Risikogebieten den Einsatz von 1,25 kg/ha Funguran Progress zu einem Standardfungizid. Außerhalb der Hauptbefallsgebiete reichen die gängigen Mittel oder Kombinationen, wie im Empfehlungsblatt beschrieben aus.
Bei den Azol-Präparaten sollte die Aufwandmenge nicht reduziert werden.

Zur Fungizidbehandlung beträgt die Mindestwasseraufwandmenge 300 l/ha, empfohlen werden 400 l/ha. Bei Temperaturen über 20-25 °C ist die Spritzung in den Morgenstunden durchzuführen. Leichter Tau ist dabei kein Hindernis.

Setzten Sie Spyrale nicht zu benachbarten Gemüseflächen ein. Durch Abdrift können messbare Rückstände in den erntereifen Beständen auftreten.