06.10.2016 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Aktuelle Hinweise vom 6. Oktober – Kampagneverlauf, Cercospora und Gammaeulen auf dem Vormarsch

Witterung
Die Strömung aus Nordosten bringt uns den Herbst. Es bleibt kühl und feucht.

Stand der Rüben und Kampagne
Schon im Sommer waren deutliche Unterschiede zwischen dem Plattlinger und dem Rainer Einzugsgebiet zu erkennen, beispielsweise bei Niederschlägen oder beim Cercospora-Befall. Jetzt im Herbst differieren nicht nur die Werksgebiete sondern einzelne Regionen darin immens.

Während in Rain der Blattapparat noch weitgehend intakt ist, hat sich Cercospora im Plattlinger Werksbereich deutlich ausgebreitet. In Beständen im Nahbereich um die Zuckerfabrik ist der Druck so stark, dass die Rüben neue Blätter austreiben. Dies liegt vor allem an der sehr warmen Witterung im August und September und geht zu Lasten des Zuckergehaltes. Beginnend von der Isar bis in den Gäuboden kommt ein starker Befall mit der Gammaeule hinzu. Die Raupe der Gammaeule frisst runde Löcher ins Rübenblatt, ähnlich einem Hagelschaden. Im Endstadium – und nicht wenige Schläge sind so weit – bleiben beim Skelettierfraß nur noch die Blattadern stehen. Außerdem sind heuer wieder vermehrt Rhizoctonia-Rüben in einigen Lieferungen zu finden.

Was Cercospora noch übrig lässt holt sich bei einigen Beständen jetzt die Raupe der Gammaeule. Ihr Fraß gleicht zuerst einem Hagelschaden. Bei Starkbefall bleiben nur noch die Blattadern übrig.
Was Cercospora noch übrig lässt, das holt sich bei einigen Beständen jetzt die Raupe der Gammaeule. Ihr Fraß gleicht zuerst einem Hagelschaden. Bei Starkbefall bleiben nur noch die Blattadern übrig.

In der Zuckerfabrik Plattling setzen sich die Schwierigkeiten fort. Durch die Niederschläge verbesserte sich die Konsistenz der Rüben. Trotzdem waren einige Umrüstungen im Werk notwendig, um auf eine gute Verarbeitungsleistung zu kommen. In dieser Woche traten Schäden im Bereich der Rübenannahme auf. Die Anfuhr musste daraufhin zwei Mal gestoppt werden.

Seit den „großen Niederschlägen“ Mitte September konnte der Zuckergehalt das Niveau der ersten Kampagnewoche nicht wieder erreichen. In Plattling liegen die Tageswerte im Bereich von 16 – 16,5 % Polarisation, in Rain am Lech bei über 17,5 %. Der Standardmelasseverlust ist seit Kampagnebeginn deutlich gesunken, beim Amino-N-Gehalt werden jetzt erstmals Werte im einstelligen Bereich verzeichnet. Die Besatzwerte erreichen seit dem Regen eine Größenordnung von immer noch 2 bis über 10 %, wobei der Hauptbereich bei 4 – 6 % Erdanhang liegt.

Proberodungen
In der vergangenen Woche wurden die fünften Proberodungen durchgeführt. Durch einen guten Zuwachs liegen beide Werksgebiete bei ca. 1.100 g/Rübe. Der Blattapparat der Plattlinger Rüben (518 g) reduzierte deutlich stärker als in Rain (567 g). Im Vergleich zur vierten Proberodung sank der Zuckergehalt der Rainer Rüben etwas ab auf 17,4 % Polarisation, während er in Plattling auf 16,8 % anstieg. Beim rechnerischen Ertrag liegen beide Werke weiterhin gleichauf bei nun gut 105 t/ha. In Rain wird mit 16,5 t/ha ein höherer bereinigter Zuckerertrag erzielt als in Plattling mit 15,9 t/ha. Diese Ergebnisse rechtfertigen weiterhin eine Ertragsschätzung von hervorragenden 90 t/ha in beiden Werken, wobei dies eher die Obergrenze darstellen wird.

Trotz der vergleichsweise niedrigen Zuckergehalte errechnen sich hervorragende Werte beim bereinigten Zuckerertrag. Durch die ausgiebigen, über das Jahr gut verteilten Niederschläge ist ein sehr guter Rübenertrag zu erwarten.
Trotz der vergleichsweise niedrigen Zuckergehalte errechnen sich hervorragende Werte beim bereinigten Zuckerertrag. Durch die ausgiebigen, über das Jahr gut verteilten Niederschläge ist ein sehr hoher Rübenertrag zu erwarten.