26.05.2023 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Von frisch gesäten Rüben bis 8-Blatt und mehr – alles ist heuer dabei…

Witterung

Für die nächsten zwei Wochen soll es trocken bleiben, bei gut 20 °C.

Stand der Aussaat

Das stark unterschiedliche Bild dieses Jahres zieht sich weiterhin fort. Die März-Saaten sind oft recht lückig, haben teilweise aber schon sechs Laubblätter oder mehr. Auf der anderen Seite werden gerade noch die letzten Flächen gesät oder umgebrochen und wieder angesät – ein schwieriges Jahr für alle Sommerungen.

Aktuelle Herausforderungen sind beispielsweise Windschäden, ein aufkommender Läusebefall und die Verhinderung von Spätverunkrautung.

Pflanzenschutz

In den früh gesäten Rübenschlägen werden die Herbizidmaßnahmen gerade abgeschlossen. Da die Bestände oft lückig sind, sollten Sie auf eine ausreichende Menge an Bodenmitteln achten. Durch die bisher hohen Niederschlagsmengen haben Präparate zwar gut gewirkt, für den langanhaltenden Schutz kann aber eine „Erneuerung“ notwendig sein. Für Gänsefuß, Melde und Co. ist eine ausreichende Metamitron-Menge notwendig. Bei Spätverunkrautung mit Hirse, Nachtschatten, Amarant u.a. eignet sich der Wirkstoff Dimethenamid-P, der in Spectrum (ab 6-Blatt) oder in Tanaris zu finden ist. Bei Unkräutern wie Gänsefuß, Ausfallraps, Windenknöterich u.a. kann in der Spritzfolge Venzar 500 SC zugesetzt werden, um auch später keimende Pflanzen in den Griff zu bekommen.

Auch Disteln können jetzt bekämpft werden. Der Abstand zur NAK sollte wenigstens 4 – 5 Tage betragen und die ersten Disteln eine Wuchshöhe von 10 – 15 cm erreicht haben. Der Zusatz von Öl mit 0,5 – 1,0 l/ha bei der Solomaßnahme erhöht die Wirkungssicherheit.

Mit dem Abtrocknen der Bodenoberfläche wird das Schneckenaufkommen sichtlich kleiner, allerdings kann den sehr spät gesäten Rüben dennoch ein höherer Schneckenfraß zum Verhängnis werden, weil es unten drin oft noch ausreichend feucht ist.

Fraßschäden des Erdflohs sind meist nur bis zum 4-Blattstadium der Rüben relevant. Die Schadschwelle liegt bei 15 – 20 % vernichteter Blattfläche. Bei größeren Rüben ist eine Behandlung ohnehin nicht mehr sinnvoll. Um nicht die bereits vorkommenden Marienkäferlarven zu beeinträchtigen, sind aktuell notwendige Pyrethroid-Maßnahmen genau abzuwägen und im Zweifelsfall zu unterlassen.

Es treten regional begrenzt erste Läuse-Populationen auf, die eine Bekämpfung wert sind, Schadschwelle auf Monitoring-Standorten bisher nicht überschritten. Hier eignen sich die nützlingsschonenden Präparate wie Teppeki oder das per Notfallzulassung erlaubte Pirimor G.

Kontrahierung für 2024

Noch bis 2. Juni 2023 ist der Abschluss des Zuckerrübenliefervertrages für das Anbaujahr 2024 möglich. Vergessen Sie nicht die Saatgutfrühbestellung, die Beantragung der Rohstoffsicherungsprämie, die Bestellung der EUF-Untersuchungen usw.

Versuchsführungen

Die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Zuckerrübenanbaues Regensburg (ARGE Regensburg) lädt am Dienstag, 30. Mai zur Besichtigung ihrer Feldversuche auf dem Betrieb Scheuerer in Hagelstadt. Die Führungen beginnen jeweils um 9:00 Uhr und um 11:00 Uhr.

Das AELF Augsburg lädt ebenfalls zu einer Führung zum Thema Zuckerrüben-Herbizide und Conviso-Smart-System ein. Treffpunkt ist am Freitag, 26. Mai um 9:30 Uhr auf der Verbindungsstraße Oberndorf Richtung Genderkingen, vor der Unterführung B16 rechts in Radweg.

Trotz der vielen noch ausstehenden Arbeiten auf den Feldern fanden sich zahlreiche Landwirte bei den bisherigen Versuchsführungen ein. Neben den Sorten- und Herbizid-Versuchen wurde auch Technik gezeigt.
Für das Hacke-Band-Projekt hat der niederbayerische Hersteller von Pflanzenschutzgeräten Horsch-Leeb einen Prototyp entwickelt, der als Bandspritze in drei Sektoren mit je 12 Reihen den Rübenreihen folgt. Im Projekt wird ermittelt, welchen Umfang die Technik in der Praxis schafft.