05.07.2016 ARGE Südwest News Sebastian Adam ARGE Südwest Offenau Offstein Wabern

Blattkrankheiten im Rheintal kontrollieren

Zunächst bleibt es bewölkt, allerdings sollen keine Niederschläge fallen. Die Temperaturen liegen um 22 °C und steigen zum Wochenende hin an.

Blattkrankheiten:

Erkennen:

Inzwischen treten erste Cercosporaflecken in den Beständen auf. Kontrollieren Sie ihre Felder auf Befall. Vorsicht nicht jeder Fleck ist Cercospora. In vielen Beständen sind die Flecken der Bakteriellen Blattflecken zu sehen. Diese zählen bei der Ermittlung der Behandlungsschwelle nicht mit.

Die Cercosporaflecken sind 2-3 mm groß und weisen in der Mitte schwarze Konidienträger mit hellen Konidien (Lupe) auf. Bakterielle Blattflecken sind meist größer bis ca. 1 cm, unregelmäßig geformt ohne Pilzmycel.

 

Behandlungsschwelle:

Die Behandlungsschwelle liegt bis Ende Juli bei 5 % befallene Blätter. Zur Ermittlung des Befalls werden 100 Blätter aus dem mittleren Blattapparat entnommen und auf Befall mit einer der Blattkrankheiten (Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia) kontrolliert.

 

Mittelempfehlung:

In traditionellen Starkbefallsgebieten und bei frühem Befallsbeginn sollte zur Erstbehandlung eine strobilurinhaltige Mischung eingesetzt werden.

z.B.      Juwel               1,0 l/ha

Ortiva             0,5 l/ha + eines der unten genannten Azole mit voller Aufwandmenge

 

Auf Standorten mit normalerweise geringem Befallsdruck reichen reine Azole aus:

z.B.      Spyrale            1,0 l/ha

Rubric             1,0 l/ha

Duett ultra      0,6 l/ha

Domark           1,0 l/ha

Score              0,4 l/ha.

Zur Vermeidung von Resistenzbrüchen und für einen guten Behandlungserfolg sind folgende Punkte wichtig:

– Erstbehandlung unmittelbar bei Erreichen der Behandlungsschwelle

– Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen.

– Wasseraufwandmenge 300 – 400 l/ha

– Strobilurine nur einmal in der Spritzfolge einsetzen (zur ersten Behandlung)

– Fungizide in voller Aufwandmenge einsetzen

– Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen.

 

Hinweis zur Anwendung von Spyrale:           Der Einsatz von Spyrale in Nachbarschaft zu Gemüseflächen, anderen Kräutern und Obst sollte unterbleiben. Auf nahe liegenden, erntereifen Gemüse- und Obstkulturen können durch Abdrift messbare Rückstände auftreten! Behandlungen von Zuckerrübenflächen in Nachbarschaft solcher Kulturen sollten immer mit benachbarten Anbauern zur Vermeidung von Beeinträchtigungen abgesprochen werden! Treffen die oben genannten Einschränkungen zu ist Spyrale durch z.B. Score zu ersetzen. Die Mischung könnte lauten Score 0,4 l/ha + Ortiva 0,5 l/ha.