03.07.2016 ARGE Südwest News Benjamin Kirchberger Offenau

Situation Blattkrankheiten

Die feuchte und auch meist warme Witterung hält weiter an, in vielen Beständen sind aktuell Blattverfärbungen zu sehen. Dabei handelt es sich jedoch überwiegend um Pseudomonas, einer bakteriellen Blattinfektion. Aber auch Cercospora tritt auf den ersten Standorten auf.

IMG_2898IMG_2913Bei Pseudomonas besteht die Verwechslungsgefahr mit Cercospora. Pseudomonas hat stark schwarze verfärbungen und beginnt häufig vom Blattrand. Auf den Blattflecken ist kein grau-schwarzes Pilzgeflächt (Konidien) zu erkennen. In Einzelfällen ist eine eindeutige Unterscheidung nicht einfach und kann in Zweifelsfällen nur im Labor erfolgen. Eine Bekämpfung von Pseudomonas ist nicht möglich.

Die feuch-warme Witterung bietet jedoch auch gute Bedingungen, unter denen sich der Cercospora-Pilz entwickeln kann. Auf beiden Standorten im Rheintal wurde Cercospora-Befall festgestellt, an einem Standort wurde die Bekämpfungsschwelle überschritten. In der Region Rheintal ergeht deshalb ein Warnaufruf. Dies bedeutet, dass jeder Zuckerrübenanbauer in dieser Region seine eigenen Rübenfelder auf Befall mit Blattkrankheiten kontrollieren sollte. Wenn mindestens fünf Prozent der Blätter Pilzbefall aufweisen, sollte dringend eine Fungizid-Behandlung vorgenommen werden.

An drei weiteren Standorten im Gebiet wurde Befall mit Cercospora festgestellt, die Bekämp-fungsschwelle war dort jedoch noch nicht erreicht.
Die Infektion erfolgt durch Sporen von der Bodenoberfläche, die durch Wind oder Spritzwasser von starken Niederschlägen auf die feuchte Blattfläche gelangen. Fehlt das feuchte Blatt, erfolgt keine Infektion. Für die weitere Entwicklung des Pilzes sind Temperaturen von 25 bis 30°C optimal. Informationen zum Befallsverlauf in unserer Region finden Sie hier.
Für einen Bekämpfungserfolg ist es sehr wichtig, dass das Blatt ausreichend benetzt ist. Das bedeutet, dass mit 300 bis 400 l Wasser/ha gespritzt werden muss. Der Wirkstoff  muss vom Blatt aufgenommen werden, eine Spritzung auf „schlafende“ Rüben kann deshalb nicht erfolgreich sein. Es ist sinnvoll, in den frühen Morgenstunden zu spritzen. Bei Temperaturen über 23°C lässt der Bekämpfungserfolg deutlich nach, man sollte dann die Arbeit besser einstellen und am nachfolgenden Morgen wei-termachen.

Wichtig ist, dass vor allem die erste Behandlung zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Wir empfehlen da-her, die eigenen Schläge unter Berücksichtigung der eigenen Erfahrungen regelmäßig zu kontrollieren. Bei frühem Erstbefall (Anf. – Mitte Juli) empfehlen wir für die Erstbehandlung ein Strobilurin mit einem Azol zu kombinieren (z.B. 0,6 l Ortiva + 1 l Spyrale).
Weitere Informationen zum Thema Blattkrankheiten in Zuckerrüben finden Sie unter folgedem Link.

06.08.2008 ARGE Südwest News Lukas Müller Wabern Warburg

Situation Blattkrankheiten

Im Rahmen des MONITORING BLATTKRANKHEITEN wird auf vielen Schlägen zunehmender Befall mit Blattkrankheiten (vorwiegend Mehltau und Cercospora) festgestellt. Bei feuchtwarmer Witterung werden sich die Blattkrankheiten weiter ausbreiten.

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