31.07.2023 ARGE Südwest News Sebastian Adam ARGE Südwest

Pflanzenschutzhinweise vom 01.08.2023 – Bestände auf Cercospora kontrollieren

Cercosporafleck unter der Lupe

Für die gesamte Woche ist durchwachsenes Wetter gemeldet, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Vor allem am Dienstag und Mittwoch kann es örtlich zu ergiebigem Niederschlag kommen. Die Höchsttemperaturen für die Woche liegen bei 25 °C. Eine nächtliche Abkühlung bis auf 14 °C ist möglich. Starke Windböen bis 20 m/s werden erwartet.

 

Lochfraß und braune Blattränder

In vielen Beständen ist Loch-/Fensterfraß zu beobachten. Oft sind auch schwarze Käfer zu finden, dies sind größtenteils Erdflöhe. Aber auch durch die Ernte von Raps zieht sich der Rapsglanzkäfer in die Zuckerrübe und sucht Nahrung. Der vorhandene Lochfraß ist größtenteils noch vom Frühjahr in jüngerem Stadium der Pflanzen. Bei stärkerem Lochfraß verfärben sich die betroffenen Blattflächen braun und dürren. Die Käfer stellen für das aktuelle Stadium der Rübe keine Gefahr dar, eine Bekämpfung ist nicht notwendig. Die braunen Blätter bitte nicht mit Cercospora verwechseln.

 

Blattkrankheiten

Die Befallswerte haben sich im Vergleich zu letzter Woche kaum verändert. Die Ausnahme gilt für Beregnungsgebiete, dort sollte der Befallsdruck genau beobachtet werden und bei Erreichen der Schadschwelle behandelt werden. Das feuchte Mikroklima im Bestand fördert den Pilzdruck. Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Die Schadschwelle für die erste Fungizidmaßnahme liegt ab morgen bei 15 % (Schwellenwert 1. August – 15. August).

Standorte, auf denen eine Erstbehandlung vor mehr als zwei Wochen erfolgt ist, sollten nun kontrolliert werden, für die Zweitbehandlung liegt die Schwelle bei 15 %. Dies ist vor allem auf Beregnungsstandorten der Fall.

Außerhalb der Beregnungsgebiete bewegen sich die Befallswerte auf niedrigem Niveau. Je nachdem wie der Niederschlag diese Woche ausfällt, sollten die Flächen kontrolliert werden. Falls eine Behandlung ansteht, sollte diese im Optimalfall nach der Regenperiode erfolgen, um eine Abwaschung des notwendigen Kontaktfungizides zu vermeiden.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia. Bei 15 % befallener Blätter ist die Behandlungsschwelle erreicht.

 

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Durch die Notfallzulassungen nach 53 steht in diesem Jahr eine erweiterte Palette von Mitteln zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.
  • Fungizide bei Befallsbeginn (5 % Schwelle) einsetzen
  • Zugelassene Aufwandmenge verwenden
  • Tankmischung mit Kupferpräparaten zur Wirkungssicherung und Resistenzvermeidung, besonders in Starkbefallsgebieten (Rheingraben)
  • Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
  • Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen

 

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem 1,0 l/ha Coprantol Duo 1,8 kg/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Mastercop 3,5 l/ha
Score 0,4 + Dash 0,8 Grifon SC 1,8 l/ha