05.09.2023 ARGE Südwest News Sebastian Adam ARGE Südwest Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 05.09.2023 – Sommerliche Temperaturen fördern Blattkrankheiten

Über die gesamte Woche ist sonniges Wetter gemeldet. Die Tageshöchsttemperaturen können dabei nochmal die 30 °C – Marke knacken. Die nächtliche Abkühlung liegt bei ca. 12 °C. Regen ist vorerst nicht in Sicht.

 

Blattkrankheiten

Die teils ergiebigen Niederschläge der letzten Wochen sorgten für vitale Rübenbestände. Durch die Niederschläge sind die Bestände meist morgens sehr feucht und bilden ein Mikroklima aus, welches den Pilzdruck enorm fördert. Stehende Luft und die warmen Temperaturen begünstigen ebenfalls den Druck an Blattkrankheiten, vor allem Cercospora.

Die Befallswerte zeigen einen leichten Anstieg. Deshalb sollten die Zuckerrübenbestände genau kontrolliert werden. Achten sie auch auf das Auftreten von Mehltau, starke Tag-Nacht-Differenzen wirken förderlich. Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Die Schadschwelle für die Erst- sowie Folgebehandlung liegt bei 45 %.

Auf Zuckerrübenschlägen der Frührodung muss genau die Wartezeit der Fungizide beachtet werden und abhängig vom Rodetermin entschieden werden, ob noch eine Behandlung sinnvoll ist. Für die Spätrodetermine wird sehr wahrscheinlich noch eine Fungizidmaßnahme fällig sein. Holen Sie sich bei Bedarf Beratung ein.

Die Bestände sind morgens oft sehr feucht. Das Pflanzenschutzmittel darf nicht ablaufen. Wenn dies der Fall ist, sollte abgewartet werden und stattdessen in den späten Abendstunden behandelt werden.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia.

Seit August sind vermehrt gelbe Blattspitzen in den Beständen zu beobachten. Ursachen können SBR, Viröse Vergilbung oder Blattwanzen sein. Es kann dagegen nichts unternommen werden. Sollten Einstiche am Blatt zu beobachten sein, deutet dies auf Blattwanzen hin. Für welke und absterbende Rüben kann ebenfalls SBR die Ursache sein.

 

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Durch die Notfallzulassungen nach 53 steht in diesem Jahr eine erweiterte Palette von Mitteln zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.
  • Zugelassene Aufwandmenge verwenden
  • Tankmischung mit Kupferpräparaten zur Wirkungssicherung und Resistenzvermeidung, besonders in Starkbefallsgebieten (Rheingraben)
  • Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
  • Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen

 

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem 1,0 l/ha Coprantol Duo 1,8 kg/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Mastercop 3,5 l/ha
Score 0,4 + Dash 0,8 Grifon SC 1,8 l/ha

Beachten Sie die Aufbrauchfrist gewisser Fungizide sowie die flächengenaue Dokumentation bei der Nutzung von Kontaktfungiziden.

Sebastian Adam

ARGE Zuckerrübe Südwest