18.07.2023 ARGE Südwest News Sebastian Adam ARGE Südwest Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 18.07.2023 – Verbräunte Blattfraßstellen nicht mit Cercospora verwechseln

Für die nächsten Tage sind Temperaturen zwischen 26 – 30 °C gemeldet. Nachts kühlt es bis auf 13 °C ab. Für das Wochenende steigt das Gewitterrisiko.

TOP NEWS – Lochfraß und braune Blattränder

In vielen Beständen ist Loch-/Fensterfraß zu beobachten. Oft sind auch schwarze Käfer zu finden, dies sind größtenteils Erdflöhe. Aber auch durch die Ernte von Raps zieht sich der Rapsglanzkäfer in die Zuckerrübe und sucht Nahrung. Der vorhandene Lochfraß ist größtenteils noch vom Frühjahr in jüngerem Stadium der Pflanzen. Bei stärkerem Lochfraß verfärben sich die betroffenen Blattflächen braun und dürren. Die braunen Blätter bitte nicht mit Cercospora verwechseln. Sofern nur alter Lochfraß zu sehen ist, stellen die Käfer für das aktuelle Stadium der Rübe keine Gefahr dar.

 

Blattkrankheiten

Die Befallswerte entwickeln sich unterschiedlich.

Auf den Beregnungsstandorten erreichen anfällige Sorten teils die 5 % Schwelle und die erste Behandlung wird fällig. Das feuchte Mikroklima im Bestand fördert den Pilzdruck. Dies bedeutet allerdings nicht, dass jeder Beregnungsstandort nun behandelt werden muss. Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Bedingt durch die Trockenheit und die aktuelle Witterung bewegen sich die Befallswerte auf unberegneten Flächen unterhalb der Behandlungsschwelle. Gebiete mit ergiebigem Niederschlag in der vergangenen Woche sollten zeitnahe kontrolliert werden. Die kühlen Nachttemperaturen und die starken Winde zurzeit bremsen Cercospora aus.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia. Bei 5 % befallener Blätter ist die Behandlungsschwelle erreicht.

 

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Durch die Notfallzulassungen nach 53 steht in diesem Jahr eine erweiterte Palette von Mitteln zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.
  • Fungizide bei Befallsbeginn (5 % Schwelle) einsetzen
  • Zugelassene Aufwandmenge verwenden
  • Tankmischung mit Kupferpräparaten zur Wirkungssicherung und Resistenzvermeidung, besonders in Starkbefallsgebieten (Rheingraben)
  • Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
  • Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem 1,0 l/ha Coprantol Duo 1,8 kg/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Mastercop 3,5 l/ha
Score 0,4 + Dash 0,8 Grifon SC 1,8 l/ha

Genauere Informationen zu den Fungiziden aus der Notfallzulassungen entnehmen Sie bitte der Homepage. www.ruebe.info