25.07.2023 ARGE Südwest News Sebastian Adam ARGE Südwest Offenau Offstein Wabern

Pflanzenschutzhinweise vom 25.07.2023 – Regen im Anmarsch

Die erste Fungizid-Maßnahme muss sitzen!

Es ist für die gesamte Woche unbeständiges Wetter gemeldet. Sonne und Regen wechseln sich ab. Die Temperaturen liegen dabei zwischen 18 – 27 °C. Steigen die Temperaturen an, erhöht sich das Gewitterrisiko. Eine nächtliche Abkühlung bis auf 12 °C ist möglich.

 

Lochfraß und braune Blattränder

In vielen Beständen ist Loch-/Fensterfraß zu beobachten. Oft sind auch schwarze Käfer zu finden, dies sind größtenteils Erdflöhe. Aber auch durch die Ernte von Raps zieht sich der Rapsglanzkäfer in die Zuckerrübe und sucht Nahrung. Der vorhandene Lochfraß ist größtenteils noch vom Frühjahr in jüngerem Stadium der Pflanzen. Bei stärkerem Lochfraß verfärben sich die betroffenen Blattflächen braun und dürren. Die Käfer stellen für das aktuelle Stadium der Rübe keine Gefahr dar, eine Bekämpfung ist nicht notwendig. Die braunen Blätter bitte nicht mit Cercospora verwechseln.

 

Blattkrankheiten

Die Befallswerte haben sich im Vergleich zu letzter Woche kaum verändert. Die Ausnahme gilt für Beregnungsgebiete, dort sollte der Befallsdruck genau beobachtet werden und bei Erreichen der Schadschwelle behandelt werden.  Das feuchte Mikroklima im Bestand fördert den Pilzdruck. Die eigene Feldkontrolle ist für eine termingenaue Behandlung unerlässlich.

Die erste Fungizidmaßnahme sollte zurzeit bei 5 % Befall erfolgen. Ab Dienstag nächster Woche genügt die Erstbehandlung ab 15 % Befall.

Außerhalb der Beregnungsgebiete bewegen sich die Befallswerte bedingt durch die Trockenheit auf niedrigem Niveau. Je nachdem wie der Niederschlag diese Woche ausfällt, sollten die Flächen kontrolliert werden. Falls eine Behandlung ansteht, sollte diese im Optimalfall nach der Regenperiode erfolgen, um eine Abwaschung des notwendigen Kontaktfungizides zu vermeiden.

Kontrollieren Sie 100 Blätter aus der mittleren Blattetage auf Befall durch Cercospora, Mehltau, Rost oder Ramularia. Bei 5 % befallener Blätter ist die Behandlungsschwelle erreicht.

 

To-Do-Liste für eine erfolgreiche Behandlung

  • Durch die Notfallzulassungen nach 53 steht in diesem Jahr eine erweiterte Palette von Mitteln zur Verfügung. Aufgrund der begrenzten Zulassungsmenge sind diese Mittel nicht überall verfügbar.
  • Fungizide bei Befallsbeginn (5 % Schwelle) einsetzen
  • Zugelassene Aufwandmenge verwenden
  • Tankmischung mit Kupferpräparaten zur Wirkungssicherung und Resistenzvermeidung, besonders in Starkbefallsgebieten (Rheingraben)
  • Spritzfolge mit „starken“ Präparaten beginnen
  • Wasseraufwandmenge 300-400 l/ha
  • Spritzung bei Temperaturen unter 25 °C. An heißen Sommertagen in den frühen Morgenstunden (ein leichter Taubelag ist positiv) oder am späten Abend bei nicht zu hoher Temperatur spritzen
  • Mittelwechsel bei Mehrfachbehandlungen

Empfehlung

Systemisches-Fungizid + Kontaktfungizid
z.B. z.B.
Propulse 1,2 l/ha Funguran Progress 1,25 kg/ha
Diadem 1,0 l/ha Coprantol Duo 1,8 kg/ha
Panorama 0,6 l/ha Yukon 3,0 l/ha
Domark 1,0 l/ha Mastercop 3,5 l/ha
Score 0,4 + Dash 0,8 Grifon SC 1,8 l/ha