25.04.2016 ARGE Zeitz News Andreas Krumholz Brottewitz

Start ins Rübenanbaujahr mit Hindernissen

Saatbedingungen nicht optimal

Durch die regional hohen Niederschlagsmengen im März und April verbunden mit niedrigen Temperaturen trockneten die Felder sehr langsam ab. Wer Zwischenfruchtmischungen vor Rüben stehen hatte, musste verglichen mit Pflugsaaten in diesem Jahr bis zu 7 Tage länger warten, bis die Äcker befahrbar waren. Zu feucht bearbeitete Schläge führten oftmals zu klutigem Saatbett.

Späte Aussaat

Zwar wurden schon in der letzten Märzdekade Rüben gesät, jedoch fand die Hauptsaat zwischen 5. und 15. April statt. Auch hier verzögerten Niederschläge immer wieder die Saat. Aktuell sind nur noch vereinzelte Restflächen zu säen.

Bodenfrost

Nachtfröste bis -4°C sorgten am Wochenende für Wachstumsstress. Um Gewissheit über eventuelle Frostschäden zu erlangen, sollten Sie Ihre Bestände kontrollieren!

Verkrustung in Mittelsachsen

Die massiven Niederschlagsmengen in der vorletzten Woche führten vor allem im Gebiet zwischen Oschatz, Döbeln und Nossen zu Verschlämmungen.

Aufgrund der Sonneneinstrahlung und starkem Wind in der letzten Woche bildete sich eine immer härter werdende Kruste. Deshalb haben es aktuell einige Bestände schwer aufzulaufen. Da aber noch keine „Korkenzieher“ vorhanden sind, werden wohl die meisten Bestände auflaufen.

Es empfiehlt sich dennoch Zählstrecken anzulegen, um beurteilen zu können, ob noch Pflanzen die Kruste durchbrechen.

Krustendurchbruch
Krustendurchbruch
Die Kruste ist relativ dünn.
Die Kruste ist relativ dünn.

Folgende Faktoren sollten hierbei berücksichtigt werden:

  • Je später die Aussaat, desto geringer ist der mögliche Ertrag.
  • Bestandesdichten über 45.000 Pflanzen sollten generell nicht umgebrochen werden.
  • Bei einer gleichmäßigen Pflanzenverteilung sind niedrigere Bestandesdichten eher zu tolerieren als bei stellenweisen Totalausfällen.

Als Faustzahl für die Ertragsminderung kann bei verspäteter Aussaat bis Anfang April 0,2 %, bis Ende April 0,6 % und später 1,2 % Ertragsverlust je Tag an bereinigten Zuckerertrag angesetzt werden.