27.07.2022 ARGE Regensburg News Stephan Steinberger (RSZ) Plattling Rain

Trockenheit bremst Cercospora bislang ein

Witterung

Die erste Gewitterfront seit langem erreichte nur einige der südlich gelegenen Anbaugebiete und den Regensburger Bereich. In den meisten Rübenschlägen ist es weiterhin sehr trocken. Auch die Vorhersagen deuten noch nicht auf einen grundlegenden Wetterumschwung hin. Ab Freitag erhöht sich die Chance von dem ein oder anderen Gewitterschauer profitieren zu können.

Pflanzenschutz – Blattkrankheitenmonitoring

Bei manchen Beständen steht nun die erste Folgespritzung an. Diese kann nach etwa 3 Wochen ausgebracht werden. Eventuell können Sie die für das Wochenende erhofften Niederschläge abwarten, weil danach der Blattapparat vitaler sein sollte. Wo noch kein Regen gefallen ist, bedeckt ein noch ausreichender Kupferbelag die Blätter. Zudem wurden wegen der anhaltenden Trockenheit kaum neue, ungeschützte Blätter gebildet.

Schadschwelle für die erste Behandlung steigt ab 1. August von 5 % auf 15 % befallener Blätter an. Für eine Folgebehandlung liegt der Schadschwellenwert bereits jetzt bei 15 % Blätter mit einem pilzlichen Krankheitserreger. Dort wo starker Regen oder Hagel auftrat, ist wieder die Bildung von bakteriellen Blattflecken möglich.

Die Auswahl an Fungiziden ist nach Informationen einiger Lagerhäuser sehr überschaubar geworden. Wir empfehlen daher weiterhin und auch zur zweiten Fungizidmaßnahme eine Kombination aus Azol plus Kupfermittel. Bei den Azolen sind oftmals nur noch die tendenziell schwächeren Produkte erhältlich. Kupfermittel unterscheiden sich in ihrer Leistung wenig und stehen meist noch in ausreichender Menge zur Verfügung.

Einen Aufruf zur intensiven Kontrolle und Bonitur der Schläge erhält im Laufe der Woche die Region:

Plattling:          Straubing (2. Aufruf)

Rain:                 vorerst kein Aufruf

Überraschende Zulassung des Rübenherbizides Conviso One

Gestern wurde seitens der Firmen KWS und Bayer CropScience bekanntgegeben, dass die Zulassung des Herbizids Conviso One für die sogenannten ConvisoSmart-Rüben überarbeitet wurde. Jetzt kann das Herbizid auch bei uns mit der Standardaufwandmenge von 1,0 l/ha bzw. mit 2 x 0,5 l/ha auf undrainierten Flächen eingesetzt werden. Auf drainierten Flächen wird die Aufwandmenge auf 0,5 l/ha beschränkt, was den Einsatz zusätzlicher Rüberherbizide notwendig macht. Mit diesen Zulassungen lassen sich viele Problemverunkrautungen mühelos erledigen. Gerade die Doppelanwendung von 2 x 0,5 l/ha + Mero war sehr wirkungssicher gegen alle Knötericharten, Amarant und Gänsefußarten incl. Hirsen, kann aber auch bisher nicht bekämpfbare Unkräuter wie Samtpappel erreichen. Als willkommene Nebenwirkung werden Unkrautrüben abgetötet.

Gegen starke Wurzelunkräuter wie Winden kann im Optimum eine Unterdrückung erreicht werden. Bisher sind vier Rübensorten zugelassen. Überzeugen konnten die Sorten Smart Manja KWS und Smart Mirea KWS mit guten Cercosporawerten und BZE Leistungen in gewohnter Höhe bei Solo-Einsatz von ConvisoOne. Die Sorten und das Pflanzenschutzmittel ConvisoOne sollen bereits zum Anbau 2023 erhältlich sein.